Die Situation ist gerade hart für uns alle. Besonders schwierig ist sie insbesondere auch für Musiker und andere Künstler, die aufgrund der Corona-Pandemie keine Auftrittsmöglichkeiten haben. Aber auch diese Phase wird vorbeigehen, und dann wird der Nachholbedarf vielleicht groß sein: Nach Live-Musik, emotionalen Erlebnissen, Zusammensein mit anderen Menschen. Sehen Sie hier, welche Live-Locations der Region sich dafür bestens eignen.
Diese Live-Locations stellen wir Ihnen im folgenden Artikel vor:
- Braunschweig: Volkswagen Halle und WESTand
- Gifhorn: Stadthalle und Kulturbahnhof
- Landkreis Goslar: Kulturforum Seesen und Kulturkraftwerk Harzenergie in Bad Harzburg
- Landkreis Helmstedt: Kaiserdom Königslutter und Pferdestall Helmstedt
- Landkreis Peine: Gebläsehalle Ilseder Hütte und UJZ Peine
- Salzgitter: Kulturscheune und Kniestedter Kirche
- Wolfenbüttel: KuBa-Halle und "Villa mit Stiel"
- Wolfsburg: CongressPark und Hallenbad
Volkswagen Halle – Eine für alles
Große Halle, große Namen: Udo Lindenberg, Peter Maffay und Roland Kaiser – das ist die erste Liga der deutschsprachigen Musikunterhaltung. Wenn es um musikalische Großveranstaltungen in Braunschweig geht, kommt man – als Künstler wie als Besucher - um die Volkswagen Halle nicht herum. Internationales Konzert-Flair stellt sich ein, wenn bei ausverkauftem Haus rund 8000 Besucher mitsingen, Feuerzeuge oder Handydisplays leuchten lassen und einfach ihren Idolen zujubeln. Die Parallel-Location zur Volkswagen Halle ist die Stadthalle Braunschweig, beide werden von der Stadthallen GmbH betrieben. Auch hier steht der Musikgenuss an erster Stelle. Oft sorgen bestuhlte Reihen dafür, dass sich die Besucher ganz auf die Performance der Künstler einlassen können.
WESTand – Braunschweigs neue Live-Location
Seit das Freizeit- und Bildungszentrum im Bürgerpark 2002 und später auch die „Meier Music Hall“ schließen mussten, fehlte es in Braunschweig an einer Indoor-Location mit soziokultureller Funktion, wo auch Konzerte mit einem Besucheraufkommen von rund 800 Menschen stattfinden konnten. Nun aber gibt es in einem alten Fabrikgebäude am Westbahnhof das WESTand, welches eine moderne Bühne mit alt-industriellem Flair verbindet. In der mittelgroßen Halle springt der Funke leicht über, egal ob eine fröhliche Ska-Band, ein Akkordeon-Orchester oder ein episches Dark Rock-Quartett auf der Bühne stehen.

Die Musik in Braunschweig - sie spielt auch hier:
Moderne Unterhaltung in der Gifhorner Stadthalle
Echte Konzertatmosphäre dank moderner Bühne und hochwertiger Technik, darauf Revue- und Musical-Highlights – die Stadthalle Gifhorn bot und bietet auch in diesem Jahr anregende Vorstellungen. Der große Saal und die eher persönlich ausgestaltete Studiobühne stellen, je nach Aufführung, die jeweils passende Bühne. Vor allem Freunde von Big Band-Musik und anderen, eher klassischen Stilrichtungen kommen hier ganz auf ihre Kosten.
Für Musik ist man nie zu alt – Der Kultbahnhof
Musikalische Früherziehung sowie eine Rock- und Popschule gehören zu den wichtigsten Angeboten des Kultbahnhofs in Gifhorn. Auch die ersten Takte auf der Bühne spielen Jungmusiker oft hier im Kultbahnhof. Wer aber denkt, Musikmachen kann man nur als Kind oder Jugendlicher lernen, hat gefehlt: In der „Musikschule 50+“ könne auch reifere Talente noch ihren persönlichen Durchbruch schaffen. Denn für Musik ist es nie zu spät. Als Besucher sind ältere Musikfreunde ebenso gern gesehen. Sie können sich mit der Beatmusik der 60er Jahre sicher anfreunden, die oft live im Kultbahnhof gespielt wird. Blues – in all seinen Facetten – ist ebenso stark vertreten und bringt regelmäßig die Füße der Zuhörer ins Wippen.
Auch hier spielt die Musik in Gifhorn:
Musik in der Aula – das Kulturforum Seesen
1987 gegründet, hat sich der Trägerverein des Kulturforums inzwischen als feste Größe etabliert, dessen Einzugsbereich weit über die Stadtgrenzen von Seesen hinausreicht. Die Aula im Schulzentrum ist ein schön hergerichteter Veranstaltungsort, in dem schon Jazz-Pianist Joja Wendt und die „Queenz of Piano“ mitreißende Shows abgeliefert haben. „In Seesen nix gewesen“ kann also keiner behaupten, der schon einmal ein solches Highlight im Kulturforum erlebt hat.

Unter Strom - das Kulturkraftwerk Harz Energie in Goslar
„Früher unter Strom. Heute elektrisierend“, heißt beim Kulturkraftwerk Harz Energie die Selbstbeschreibung. Früher wurde hier der Strom für Goslar erzeugt, auch heute noch ist es ein echter Kraftort: Das industrielle Ambiente mit Original-Messgeräten trägt in Kombination mit guter Live-Musik zu unvergesslichen Besuchen bei. Die ausgereifte Soundtechnik und die moderne Beleuchtungsanlage kommen den Besuchern zugute, wenn auf der Bühne meist deutsche Musikerinnen und Musiker wie Pe Werner oder Nessi Tausendschön ihr Bestes geben. Die Spannung, die dann entsteht, kann man zwar nicht in Volt messen, wohl aber in Gänsehautmomenten.
Weitere Konzert-Locations im Landkreis Goslar
Ein royales Konzerterlebnis – Stadtkirche und Kaiserdom zu Königslutter
Ist das vorstellbar? Bereits vor rund 900 Jahren wurde im altehrwürdigen Kaiserdom gesungen – auch wenn es nur liturgische Gesänge der Benedektinermönche waren. Die Akustik hat sich seitdem kaum verändert. Aber die Musik. Heute erfüllen neben innovativen Künstlern auch renommierte Chöre und Orchester den Raum mit einem vollen Klang. Der Schwerpunkt im Kaiserdom sowie auch der Stadtkirche St. Sebastian und Fabian liegt dabei auf klassischer Musik sowie modernen Interpretationen klassischer Künstler. Höhepunkt in diesem Jahr dürfte im Spätsommer der Leipziger Thomanerchor sein, sowie der junge US-Star-Orgler Cameron Carpenter.

Pferdestall – Kreativität, Engagement und Musik in Helmstedt
Sie kennen einen tollen Musiker oder sind selber einer? Dann ist der Pferdestall in Helmstedt der richtige Ort, um sein Können vor einem engagierten Publikum zu präsentieren. Mit der Caritas als Unterstützerin konnte hier 2013 eine neue Kultur-Location eröffnet werden. Seitdem finden Kulturschaffende und –interessierte (fast) alle Möglichkeiten, um gemeinsam und in Ruhe an einem neuen Projekt zu arbeiten. So kommt es, dass in dem alten, komplett sanierten Pferdestall des Klosters St. Ludgerus nun kleine Indie-Konzerte, Singer-Songwriter-Abende und andere Musikveranstaltungen für gesellige und unterhaltsame Abende in Helmstedt sorgen.
Auch hier spielt im Landkreis Helmstedt die Musik:
Ilseder Hütte: Musik in der alten Gebläsehalle
Früher schwitzten hier die „Kumpel“, heute sind es die rund 2000 Besucher auf den legendären Ü30-Parties, die beim Tanzen schnell warm werden. In der großen Halle auf dem Gelände der alten Ilseder Hütte finden Veranstaltungen aller Art statt. Konzerte oder Open-Airs, wie das große Stars@NDR2, sind zwar nicht ganz so häufig an der Tagesordnung, aber wenn, dann vor und in einem grandiosen „Setting“: Hohe Decken, rustikale Wände und ehemals genutzte Technik - oft sind es nur alte Industriegebäude, die solche Voraussetzungen bieten können. In der Gebläsehalle ist in diesem Jahr voraussichtlich die Kantate „Carmina Burana“ zu erleben.

Punk und Garagenmusik im UJZ Peine
Roh, laut, direkt und dreckig. Das ist Punkrock, wie er in seiner ureigensten Form oft im Unabhängigen Jugend-Kulturzentrum (UJZ) Peine ein festes Zuhause hat. Aus ganz Deutschland und darüber hinaus kommen die Bands, die mit drei Akkorden und meist viel guter Laune ihre Zuhörer zum Tanzen bringen. Wer eine intime und dennoch tolerante Atmosphäre und raue Musik nicht scheut, wird hier schnell eine neue Lieblings-Location finden. Aber auch abseits von handgemachter Musik wird im UJZ getanzt: Zu elektronischen Klangteppichen der Musikstile „Goa“ und „Trance“ findet sich oft ein Stammpublikum ein, dass sich ganz und gar der Musik hingibt.
Die Musik in Peine - sie spielt auch hier
Salzgitters rustikale Musiklocation – die Kulturscheune Lebenstedt
Die Kulturscheune ist ein sehenswertes Fachwerkensemble im Alten Dorf Lebenstedt, vor rund hundert Jahren wurde sie gebaut. Heute ist das traditionelle Gebäude multifunktional ausgerüstet und bietet zwischen 250 und 500 Gästen Platz, je nachdem, ob diese sitzen oder stehen. Gut besucht ist die Kulturscheune eigentlich seit jeher, auch die charmante Fachwerk-Atmosphäre wissen Künstler zu schätzen. So ist es kein Einzelfall, wenn auch „Dire Straits“-Gründer David Knopfler oder Ray Wilson, der ehemalige „Genesis“-Sänger, hier Station machen.
Belebt seit Jahrhunderten: Die Kniestedter Kirche
Die „Kniki“ ist ein Unikum. Die im 15. Jahrhundert erbaute Kirche hat eine hervorragende Akustik und erlebte seit 1985 schon so manch unvergessliche Konzertnacht. Früher hallten die Klänge der Gottesdienste durch das Kirchenschiff, heute sind es Kindertheater, Kabarett – und Musik! Lediglich 200 Gäste haben in der Kirche Platz, daher sichert ein frühzeitiges Erscheinen auch die beliebtesten Plätze. Die freundliche Bewirtung mit Getränken, die komplett von Ehrenamtlichen übernommen wird, verkürzt dabei auch eine mögliche Wartezeit. Die aufgrund ihrer familiären Atmosphäre so beliebte Kniestedter Kirche ist Schauplatz von Veranstaltungen des Kulturdienstes der Stadt Salzgitter und der Kleinkunstbühne Salzgitter, die neben Theater und Kabarett auch Musikveranstaltungen organisiert. Zusammen bieten beide Veranstalter sehens- und hörenswerte Shows, etwa aus den Bereichen Jazz und Blues. Die Nähe von Publikum und Künstler schafft dabei oft ganz besondere Momente.

Auch hier spielt in Salzgitter die Musik:
Die Kulturbasis von Wolfenbüttel
Wo vor allem in den 50er und 60er Jahren Musiktruhen und andere Möbel für Radio und Fernsehen hergestellt wurden, spielt die Musik heute live von der Bühne. Ob eine Westernhagen-Tribute-Band mit „Freiheit“ oder „Johnny Walker“ die gesamte Halle zum Mitsingen bringt oder die legendäre irische Akkordeonistin Sharon Shannon mit „Galway Girl“ auf die grüne Insel entführt – die „KuBa“-Halle bietet dafür eine optimale Größe und meist begeisterungsfähiges Publikum. Wie andere ehemalige Industriegebäude in unserer Region bietet die Halle in Wolfenbüttel-Linden seit 1998 schon einen absoluten Angelpunkt für Konzerte im Landkreis. Der Verein richtet sich mit der Veranstaltung von Rock- bis Weltmusikkonzerten an eine möglichst breite Öffentlichkeit.
Leise, lebendig, mit viel Gefühl - Die Villa mit Stiel
Die Villa Seeliger mitten in Wolfenbüttel ist eine wahrhaft historische Location, mit adeligem Ambiente und echter Wohnzimmeratmosphäre im einstigen Musiksalon gleichermaßen. Mit Stil eben. Was passt besser dazu als die regelmäßig dort stattfindenden kleinen Konzerte, die von der Landesmusikakademie in Wolfenbüttel organisiert werden und stets einen kleinen kulturellen Höhepunkt darstellen? Die sorgfältige Auswahl ganz ungewöhnlicher, oft „leiser“ Musiker, berührt und begeistert die Musikliebhaber, die sich rechtzeitig um ein Ticket bemüht haben. Die intime Atmosphäre wird nämlich auch durch die limitierte Zahl an Zuhörern verstärkt: Nur 60 Stühle können in dem edlen Musiksalon aufgebaut werden.

Weitere Konzert-Locations in Wolfenbüttel
Congress Park Wolfsburg – Wenn es mal mehr Platz braucht
Ob Musical-Tournee, Konzert oder Musikparade: Für große Tournee-Veranstaltungen, die in Wolfsburg Platz auf der Bühne brauchen und erfahrungsgemäß viele Zuschauer haben, führt kein Weg am Congress Park Wolfsburg vorbei. Dieser hält für ein russisches Ballett oder eine schottische Musikparade und ihre Zuschauer alle Möglichkeiten bereit. Die moderne Location würden Musikfreunde zwar nicht gerade als „urig“ beschreiben, sie bietet aber allen Komfort und eine technische Ausstattung auf dem neuesten Stand, die für einen hochwertigen Musikgenuss notwendig sind. Ob Musical-Tournee, Konzert oder Musikparade: Für große Tournee-Veranstaltungen, die in Wolfsburg Platz auf der Bühne brauchen und erfahrungsgemäß viele Zuschauer haben, führt kein Weg am Congress Park Wolfsburg vorbei. Dieser hält für ein russisches Ballett oder eine schottische Musikparade und ihre Zuschauer alle Möglichkeiten bereit. Die moderne Location würden Musikfreunde zwar nicht gerade als „urig“ beschreiben, sie bietet aber allen Komfort und eine technische Ausstattung auf dem neuesten Stand, die für einen hochwertigen Musikgenuss notwendig sind.

Hallenbad Wolfsburg – Rockmusik im Nichtschwimmerbecken
Allein die Architektur, das Setting, sind im Hallenbad Wolfsburg ein Erlebnis. Wo sich früher Schwimmer vom Sprungturm fallen ließen, wo geplanscht und fröhlich gekreischt wurde, sorgen heute etwa Popmusik-Arrangements und lässiger Jazz für gute Laune. Selbst harte Saiten werden hier aufgezogen: Hardrock-Legende Doro ließ vor zwei Jahren die Luftfeuchtigkeit im ehemaligen Nichtschwimmerbecken auf Schwimmbad-Messwerte ansteigen. Seit das alte Hallenbad aus den 60er Jahren 2007 als Kulturzentrum wieder eröffnet wurde, hat es einen hohen Stellenwert in der Region. Die abwechslungsreiche Programmauswahl wird ergänzt durch Möglichkeiten für alle, die unterschiedlichste Veranstaltungen besuchen möchten oder einmal selbst ein Atelier oder ein Tonstudio mieten wollen. So bleibt das Wolfsburger Hallenbad auch all denen erhalten, die auch noch schöne Erinnerungen an die Zeit haben, als sie hier ein paar Runden geschwommen sind.