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Buchen auf dem Vormarsch

Quelle:
Harz: Magische Gebirgswelt

Beschreibung

Eine Wanderung durch den Nationalpark führt durch viele verschiedene Waldgesellschaften. Haben Sie die majestätische alte Buche links am Wegesrand bewundert? Im Frühjahr ist sie mit ihren grünen Laubblättern der einzige Farbtupfer weit und breit im dunklen Fichtenforst.

 

Die alte Buche ist ein Überbleibsel aus einer längst vergangenen Welt. In den tieferen und mittleren Lagen des Harzes bis hinauf auf 700 m prägten von Natur aus einst prächtige Buchenwälder das Gesicht des Mittelgebirges. Bis in Höhenlage um 850 m dominierte ein Mischbestand aus Buchen und Fichten, der erst weiter oben in einen reinen Bergfichtenwald überging. Mit dem massiven Ausbau des Bergbaus im Harz änderte sich das.

 

Holzhauer und Köhler waren die ersten, die den Urwäldern ernsthaft zu Leibe rückten. Die schwarzen Gesellen arbeiteten sich an den Flanken des Brockenmassivs schrittweise empor. Ihre Meilerplätze befanden sich selbst in höchsten Lagen über 900 Meter. Vor allem auf die Buchen hatten sie es abgesehen, denn aus diesen ließ sich besonders energiereiche Kohle für die Hüttenbetriebe brennen. Als das harte Buchenholz nicht mehr ausreichend zur Verfügung stand, nutzten die Köhler jedoch auch die Fichten, die ab Mitte des 18. Jahrhunderts von den Förstern in großem Stile angebaut wurden, um der Übernutzung der Harzwälder entgegenzuwirken. Auch hier am Fuße des Hohnekamms wurden Buchenwälder abgeholzt und später durch Fichtenforste ersetzt.

 

In Mitteleuropa, wo es kaum noch unberührte Landschaften gibt, können Waldnationalparke oft nicht sofort auf ganzer Fläche ihrer natürlichen Dynamik überlassen werden. "Entwicklungshilfe" ist notwendig, um die Fichtenforste im Nationalpark Harz schrittweise wieder in Buchenwälder oder wie hier am Hohnekamm in natürliche Buchen-Fichtenmischwälder umzuwandeln. In dieser Naturentwicklungszone werden im Nationalpark Laubbäume gepflanzt und durch gezielte Maßnahmen die Strukturvielfalt und ökologische Stabilität verbessert.

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