Es gibt schon automatisierte Parksysteme
Die Allianz für die Region hat das Projekt SynCoPark gemeinsam mit ITS Deutschland initiiert und angeschoben. ITS ist ein Netzwerk von Unternehmen und Forschungseinrichtungen zur Entwicklung neuer intelligenter Verkehrssysteme. Ahlswede-Brech: „Im Rahmen des Projektes wurden auch rechtliche Aspekte, etwa Haftungsfragen bei Parkhausschäden, untersucht und neue Geschäftsmodelle im Zusammenhang mit dem automatisierten Parken entwickelt.“
Im Juli feierten die Akteure den Projektabschluss. Prof. Dr.-Ing. Roman Henze vom NFF erläutert eines der nachhaltigsten Ergebnisse des Forschungsprojektes: „Die in SynCoPark entwickelten Ergebnisse und Systeme liefern wichtige Beiträge zu laufenden Standardisierungsbestrebungen des automatisierten Valet-Parkens und gewährleisten die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf bereits existierende Parkhäuser durch Nachrüstlösungen.“ Henze, der das Forschungsfeld „Intelligentes Fahrzeug und vernetztes Fahren“ am NFF leitet, benennt ein konkretes Beispiel: “Der das Projekt abschließende Transfer der Funktionalität und der Hardware in das Parkhaus der Elbphilharmonie in Hamburg stellt den Beweis der allgemeinen Anwendbarkeit der im Projekt entwickelten Technologien und Kommunikationsschnittstellen sicher. Nach Abschluss des Projektes ist zudem eine Demonstration der AVP-Funktionalitäten zum ITS Weltkongress 2021 geplant.“
Dafür stehen 15 Parkplätze im Parkhaus zur Verfügung, das insgesamt 650 Plätze hat. „Wir wolhabenlen die im Laufe des Projektes definierten Standards im Forschungsparkhaus mit Hilfe unserer Testfahrzeuge analysierten, demonstrierten und stetig überarbeiteten“, ergänzt Kascha an.
Es gebe bereits verschiedene technische Systeme für das so genannte „Automatisierte Valet Parken“ (AVP), erläutert Kascha. Beim Valet Parken handelt es sich um Parkdienste gegen Bezahlung, wie man sie aus dem Auslandsurlaub von Hotels oder Restaurants kennt. Bei Daimler-Benz wurde, so Kascha, bereits ein System demonstriert, bei dem Laserscanner flächendeckend im Parkhaus installiert sind. Ein zentraler Rechner lotst mit Hilfe einer digitalen Parkhauskarte und mobiler Signalübertragung die Autos zu freien Parkplätzen. Bei einem BMW-System ist es genau umgekehrt. „Hier steckt die Intelligenz im Auto“, erläutert Kascha. Das Fahrzeug ist mit Laserscannern bestückt, die eine 360-Grad-Rundumsicht ermöglichen. Es plant die Bewegung eigenständig. Dazwischen gibt es Systeme, die mehr oder weniger Teile beider Technologien einsetzen. Automatisierte Fahrzeuge im Straßenverkehr sind meist mit verschiedenen Sensoren bestückt: neben Radaren meist noch mit Ultraschallsensoren, Kameras und neuerdings auch mit Laserscannern. Außerdem wird zur Ortung des Fahrzeugs mit GPS-Satellitensignalen gearbeitet. Letzteres funktioniert in Parkhäusern wegen des schlechten Empfangs der GPS-Signale allerdings nicht.