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Spielgeräte mitten in der Natur. Natur- und Aktivspielplatz Flutmulde

Naturnah, frei und selbstbestimmt spielen: Abenteuerspielplätze in der Region

Die meist im Grünen gelegenen Abenteuerspielplätze bieten Kindern einen Ort, an dem sie frei und selbstbestimmt spielen dürfen. Damit heben sie sich deutlich von den meist kargen und stark reglementierten Spielplätzen im urbanen Raum ab und können Kindern dabei helfen, wichtige soziale, motorische und kognitive Fähigkeiten zu entwickeln. Unsere Autorin Inga Stang hat sich einmal einige der Abenteuerspielplätze in unserer Region angeschaut.

Seit meinem zweiten Lebensjahr wohne ich nahe der Innenstadt Braunschweigs. Eine Lage, die im Vergleich zum Leben auf dem Dorf nur wenig Raum zum Spielen und Austoben für Kinder bietet. Umso dankbarer war ich damals, wenn es gemeinsam mit meiner Kindertagesbetreuung zum Abenteuerspielplatz ging.

Das Konzept der Abenteuerspielplätze stammt aus den 1960er Jahren und folgt der Idee der „freien Spielpädagogik“, die Selbstbestimmung, Kreativität und die Eigeninitiative von Kindern in den Mittelpunkt stellt. Einer meiner Lieblingsplätze von damals existiert auch noch heute.

Der Abenteuerspielplatz Melverode

Das 14.000 qm umfassende Gelände nahe des Südsee wird vom „Verein zur Förderung der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Melverode e.V.“ getragen und wurde ursprünglich in den 70er Jahren für die Kinder aus dem dortigen Einzugsgebiet gebaut. Sein umfangreiches Angebot lockt jedoch mittlerweile Kinder aus dem gesamten Stadtgebiet an, die sich auf den verschiedenen Arealen austoben und kreativ werden können. Hierfür steht ihnen neben einem Wasser- und Matschbereich auch ein Bolzplatz, eine Feuerstelle, ein Baugelände sowie ein Bereich mit Kleintiergehegen zur Verfügung. Neben dem freien Spielen können Schulkinder zwischen 6 und 12 Jahren auch ohne Begleitung an den vielfältigen Angeboten teilnehmen und das Programm selbst mitbestimmen. Kinder unter sechs Jahren sowie Kinder jeden Alters mit Behinderungen und Beeinträchtigungen können gemeinsam mit ihren Eltern, Betreuern oder Großeltern den Platz besuchen.

Hier dürfen Kinder auch mal faulenzen, wenn ihnen der Sinn danach steht. Abenteuerspielplatz Melverode
Hier dürfen Kinder auch mal faulenzen, wenn ihnen der Sinn danach steht.

Der Aktivspielplatz Fallersleben

Ziegen, Hamster, Holzhütten und mehr: Der Aktivspielplatz in Wolfsburg Fallerleben verspricht Abenteuer und Freiheit für Kinder von 6 bis 12 Jahren. Das Konzept beruht ebenso wie beim Abenteuerspielplatz in Melverode auf der Idee, dass Kinder die Möglichkeit bekommen, naturnahe Erlebnisse mit den Elementen Erde, Feuer, Wasser und Luft zu sammeln. Neugierig und selbstbestimmt können Kinder handwerklich arbeiten, sich gemeinsam um die Kleintiere kümmern und das Angebot des Aktivspielplatzes mitgestalten. Neben dem großen Freigelände, verfügt der Spielplatz außerdem über ein Hauptgebäude, in dem gekickert, getöpfert und gespielt werden kann. Erst kürzlich feierte der Aktivspielplatz sein 50-jähriges Jubiläum und feierte dies mit einer großen Party, die über 600 Menschen anzog. 

Der Gifhorner Natur- und Aktivspielplatz Flutmulde

Auch in Gifhorn können sich Kinder naturnah austoben. Das 10.000 qm große Grundstück des Aktivspielplatzes Flutmulde gehört dem Kinderschutzbund Gifhorn und bietet allerlei Möglichkeiten, um sich kreativ und aktiv zu betätigen. Das Gelände ist frei zugänglich und umfasst Rutschen, Schaukeln und diverse Kletter- und Balancier-Elemente, auch einen Skatepark, der erst im vergangenen Jahr feierlich eröffnet wurde. Vielfältige sozialpädagogische Angebote des Kinderschutzbundes laden darüber hinaus dazu ein, in der Kreativ- und Fahrradwerkstatt sowie im Garten aktiv zu werden. Eine Altersbeschränkung gibt es nicht: Hier ist jeder willkommen!

Zukunftsmusik: Der Abenteuerspielplatz am Elm

Was in Gifhorn, Fallerleben und Braunschweig bereits gut funktioniert, soll, wenn es nach dem Verein zur Förderung der Dörflichen Gemeinschaft Esbeck e.V. geht, in Kürze auch in Esbeck bei Schöningen entstehen. Mehrere Eltern haben sich hierfür zusammengetan und eine Crowd-Funding-Kampagne gestartet, mit deren Hilfe sie das 30.000 Euro teure Projekt realisieren möchten. Ziel ist der Umbau des bereits bestehenden, aber in die Jahre gekommenen Spielplatzes, um einen Ort der Begegnung für Jung und Alt zu schaffen. Sollte das Spendenziel erreicht werden, will die Initiative einen U3 Spielbereich, einen Kletter- und Balancierparcours, einen Barfußpfad, ein selbstgebautes Weidentipi und vieles mehr realisieren.