Es waren heiße Sommertage, als plötzlich ein Sturm durch das Restaurant Heideschänke in Braunschweigs Stadtteil Veltenhof fegte. Sternekoch und Fernseh-Restaurant-Retter Frank Rosin war mit einem großen Team angerückt, um frischen Wind in den Laden von Wirt und Hotelier Martin Klages zu bringen.
Rosin räumt in der Heideschänke auf –
vor laufenden Fernsehkameras
Ein Fernsehteam sorgt für frischen Wind und einigen Wirbel
Die Fernsehleute kehren das Unterste nach oben und vieles gleich ganz raus. Sie haben neue Möbel für das Restaurant und die Lobby geordert, drapieren Blümchen in Töpfe und Stehlampen in die Ecken. Beim Ortstermin sehe ich dem Inhaber die Erleichterung darüber an, dass sich die Verwandlungswut des Rosin-Teams auf das Erdgeschoss beschränkt. Oben befinden sich die 18 Hotelzimmer: „Wir haben sie im vergangenen Jahr renoviert“, sagt Klages mit Stolz in der Stimme und führt den Journalistentross, den der Starkoch angelockt hat, herum.
Früher habe das Restaurant von den Hotelgästen gelebt, sagt Klages. Das hat sich geändert. Irgendwann blieben die Kunden im Restaurant aus. Silvan Henze, der Sohn von Martin Klages’ Lebensgefährtin Heike Henze, hatte schließlich die Idee, Rosin um Hilfe zu bitten. Nun setzt die Familie große Hoffnung in den Starkoch.
Mit Rosins erstem Vorschlag sind Martin Klages und Heike Henze, die als Köchin auch für den Hotelbetrieb mit zuständig ist, schon mal nicht einverstanden. Der Restaurantretter würde am liebsten ein Hotel Garni aus der „Heideschänke“ machen.
Fünf appetitlich-moderne Gerichte auf der Speisekarte
Doch die Drei haben sich geeinigt: Die bis dahin riesige, alle Lebenslagen und Geschmäcker bedienende Speisekarte wird auf fünf Gerichte reduziert. „Diese fünf Gerichte möchte ich mit dem Herzen und voller Inbrunst zubereitet sehen. Die große Chance hier ist die Authentizität“, sagt Frank Rosin.
Er rät dazu, die Speisekarte im zweiwöchigen Rhythmus auszutauschen, damit keine Langeweile aufkommt. Die Karte soll Saisongerichte berücksichtigen, alles soll frisch zubereitet und appetitlich-modern angerichtet werden.
„Ich zeige Wege auf, wie man vieles besser machen kann, sehr viel besser“, sagt Rosin. Sein Rat für Martin Klages: „Er muss Unternehmer werden und den Zeitgeist kennenlernen.“ Die Gastronomie sei eine Berufung wie Pfarrer oder Bauer, weiß der Sternekoch und beklagt, dass sich in diesem Bereich jeder selbstständig machen kann. Dabei sei in der Realität nicht die Kochkunst des Gastronomen gefragt, sondern wirtschaftlicher Sachverstand und Lebenserfahrung. „Wer viel gereist ist, viel erlebt hat, hat Kompetenz und kann mit Menschen umgehen“, so Rosin.
Rosins Restaurant am 23. Januar um 20:15 auf Kabel1
Ein Jahr lang begleitet Frank Rosin die Familie Klages-Henze nun. Er und sein Team hätten eine Erfolgsquote von 80 Prozent, sagt er. Die Braunschweig-Folge von „Rosins Restaurant – Ein Sternekoch räumt auf“, wird am Dienstag, 23. Januar, ausgestrahlt. Zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr ist auf Kabel1 zu sehen, wie der Starkoch die Heideschänke wieder auf Vordermann bringen will und was er zu Martin Klages sonst noch gesagt hat.
Zur Vorbereitung auf das Fernsehereignis habe ich mich etwas umgeschaut und festgestellt: Ende November stehen auf der aktuellen Speisekarte aus dem Oktober vier Hauptgerichte, eine Vorspeise und eine Nachspeise. Ich würde mich für die große Terrine frischen Steckrübeneintopfs mit Bockwurst entscheiden und mir hinterher Mascarpone-Creme mit Mandarinen gönnen. Das klingt gut!