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Die Region mit den Augen anderer entdecken
Ausstellung „Heimatliebe“ ist eröffnet

Fast 250 Hobbyfotografen aus der Region haben sich an unserem Fotowettbewerb „Heimatliebe“ beteiligt. Insgesamt reichten sie mehr als 800 Bilder ein. Eine Wahnsinnszahl! 35 Bilder hat die Jury für die Ausstellung „Heimatliebe“ ausgewählt. Bis zum 28. April sind die Werke in der Hauptstelle der Volksbank BraWo am Berliner Platz 2 in Braunschweig zu sehen.

Prämierung und Ausstellungseröffnung HEIMATLIEBE / MEINE-REGION.de

Von einsamen Äckern bis zu belebten Autobahnen

Die Stimmung bei der Ausstellungseröffnung ist – ja, ich würde sie fast als feierlich bezeichnen. An den Tischen fachsimpelt man leise: Fotografiertechniken, Software und Tipps, welche Gegenden in der Region sich besonders für dieses oder jenes Shooting eignen, sind die Themen.

Susanne Hübner

Beim Meet & Greet lerne ich Alfred Helmut Gogolin kennen, der mit seinem Bild „Paläon – die Zeit gespiegelt“ den sechsten Platz beim Wettbewerb geholt hat. Das Paläon-Foto hat er aus seinem riesigen Fundus an Bildern aus der Region geholt, erzählt er mir lachend. Fast klingt es, als habe er aus Rücksicht auf die Mitbewerber davon abgesehen, weitere Bilder einzureichen.

Die anderen Preisträger lassen an diesem Abend lieber ihre Werke für sich sprechen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Von Landschaften im Morgenrot über Warteszenen am Wolfsburger Bahnhof bis zum Acker samt Gerätschaft in schlichtem Schwarz-Weiß – jedes Bild zeigt die Region aus einem anderen Blickwinkel.

Mit offenen Augen durch die Region

Ein bezeichnendes Beispiel ist das Foto „Archi-Mixtur“. Mit diesem Bild ergatterte Vivien Slopianka den ersten Platz. Die gebürtige Wolfsburgerin hat den Blick auf das futuristische Galeria-Kaufhof-Gebäude im Magniviertel zwischen Fachwerkhäusern und Backsteinbau eingefangen. Ich kenne zwar die Stelle, von der die Aufnahme gemacht wurde, doch bewusst wahrgenommen habe ich den faszinierenden Blick auf die gegensätzlichen Bauten bisher noch nicht.

Susanne Hübner

Wieder einmal wird mir bewusst, wie häufig ich mit Scheuklappen durch die Straßen meiner Stadt laufe. Doch immer, wenn ich beispielsweise als Regionärin in die Rolle einer Touristin in der eigenen Stadt schlüpfe, bin ich fasziniert von den vielen neuen Eindrücken, die ich sammele. Die Fotoausstellung „Heimatliebe“ zeigt mir gleich eine ganze Reihe solcher Eindrücke für die, um sie bewusst wahrzunehmen, mir im Alltag häufig schlicht die Muße fehlt.

 

Mal die Perspektive wechseln

Viele Bilder sind Momentaufnahmen von romantischen, fast magischen Szenen, die sich am frühen Morgen abspielen, wenn Städte und Straßen noch im Tiefschlaf liegen. Nur wenige Aufnahmen zeigen Personen, so wie das Bild „Buntes Gifhorn“ von Burkhard Ohse oder „Sunset Ballin“ von Christopher Vehrke. Ebenfalls häufig vertreten sind Bilder, die das urbane, die industrielle Architektur der Region in Szene setzen.

„Die Fotos zeigen, wie schön und vielfältig unsere Region ist. Ob moderne Architektur oder historische Fassaden, ob unberührte Natur oder belebte Straßen – der Betrachter entdeckt die Verbundenheit zu seiner Heimat durch das Auge des Fotografen auf eine ganz neue Weise“, sagt Julius von Ingelheim, Geschäftsführer der Allianz für die Region GmbH und Jurymitglied des Wettbewerbs, über die Fotoauswahl. Mich hat „Heimatliebe“ auf jeden Fall motiviert, mit offeneren Augen durch die Region zu reisen und vielleicht auch mal wieder den einen oder anderen Schnappschuss zu wagen.

Marvin Reepschläger