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Die Preisträgerinnen und Preisträger der Sonderehrung. Inga Stang

Ball des Sports in Wolfenbüttel
Ausgezeichnete Spitzenleistungen in allen Altersklassen

Beim Ball des Sports in Wolfenbüttel ehrte die Stadt ihre besten Sportlerinnen und Sportler und zeigt, wie vielfältig und motivierend Bewegung sein kann. Ballkleider, Musik und gute Laune trugen durch den Abend. Inga Stang nahm ihre Kamera und „tanzte“ mit.

Dass Bewegung sowohl die Psyche als auch den Körper stärkt, ist bekannt. Trotzdem fällt es uns häufig schwer, aus dem Alltag heraus und in die Bewegung zu kommen. Häufig stehen wir uns dabei selbst im Weg, halten uns für zu alt für diese oder jene Sportart oder finden einfach nicht das richtige Angebot. Bei meinem Besuch der Veranstaltung „Ball des Sports“ in Wolfenbüttel wurde mir bewusst, wie vielfältig Sport doch eigentlich ist. Jede Altersklasse war vertreten und wurde für ihre Leistungen in den verschiedensten Sportarten geehrt. Ein inspirierendes Event, dass mit einem musikalischen Highlight endete.

Parkettwirbel

Samstag, 4. März. Ein roter Teppich schmückt den Eingang der Lindenhalle in Wolfenbüttel. High Heels und frisch geputzte Anzugschuhe bahnen sich ihren Weg in den festlich geschmückten Veranstaltungssaal. Um die 450 Gäste haben sich an diesem Samstagabend eingefunden, um Sportlerinnen und Sportler der Wolfenbütteler Vereine und ihre Leistungen zu ehren. Kaum an den Tischen angelangt, geht es pünktlich um 18 Uhr los: Das Aerobic Danceteam der Altersklasse 12 bis 14 des MTV Wolfenbüttel sowie ein Duo der Altersklasse 15 bis 17 eröffnen den Abend mit einer rasanten Darbietung ihres Könnens.

Ich selber habe erst mit Anfang 20 angefangen Sport zu machen, fand es aber schon immer beeindruckend, wieviel Zeit und Energie meine Altersgenossinnen bereits in jungen Jahren in ihr sportliches Engagement gesetzt haben. Dass sportliche Leistung absolut unabhängig vom Alter sein kann, werde ich im Laufe des Abends jedoch noch lernen.

Gestärkt aus der Krise

Nun steigt Bürgermeister Ivica Lukanic zum Rednerpult und begrüßt die Gäste. Neben ihm haben sich weitere Namen der regionalen Politik versammelt, um den Sport zu feiern. Mit dabei unter anderem Leon Bischoff (Kreissportbundvorsitzender), Vincent Schwarz (Sportausschussvorsitzender) und Jan Schröder (Ratsvorsitzender). „Es ist fantastisch, dass solche Events nun wieder möglich sind“, beginnt Lukanic seine Rede und betont, durch welch harte Zeiten die Vereine in den Jahren der Corona Pandemie gegangen sind. Doch diese Sorgen scheinen mittlerweile verflogen zu sein. Rund 14.000 Mitglieder können die Vereine in Wolfenbüttel heute verbuchen und damit einen hohen Zuwachs an Aktiven. Jan Sturm vom Sportdezernat der Stadt übernimmt schließlich die Moderation und leitet die Ehrungen des Abends ein.

Die Preisträgerinnen und Preisträger der Sonderehrung. Inga Stang
Die Preisträgerinnen und Preisträger der Sonderehrung.

Wolfenbüttel, die Chanbara-Hochburg

Hunderte Leistungsträger:innen in insgesamt 14 Sportarten erhalten nun nach und nach ihre Urkunden. Eine der Sportarten war zumindest mir bisher komplett unbekannt: Chanbara. Das ist eine moderne Art des japanischen Schwertkampfes und wird in Wolfenbüttel vom Yong-Verein repräsentiert. Maik Löhr, Leiter des Yong-Vereins, erhält ebenso wie seine Töchter eine Urkunde für seine Leistungen und berichtet, dass Wolfenbüttel die deutsche Chanbara-Hochburg ist. Wieder etwas gelernt!

Weiter geht es in den Kategorien Cheerleading, Leichtathletik, Wasserball und Laufsport. Der Verein „Blueliner“ erhält besonders viele Auszeichnungen für die Leistungen im Laufsport. Bereits zu diesem Zeitpunkt fällt mir auf, wie unterschiedlich die Menschen sind, die an diesem Abend eine Urkunde erhalten. So ziemlich jede Altersklasse ist vertreten. Besonders stark wird dies in der Kategorie „Basketball“ deutlich. Nachdem zwei Gruppen unter 20 geehrt werden, steigt der Altersdurchschnitt der ausgezeichneten Personen rasant. Ältester Ehrenträger ist Peter Ammon, der den 2. Platz in der Europameisterschaft im Ü75 im Nationalteam gemacht hat. Wahnsinn!

Gläserne Pokale. Inga Stang
Die gläsernen Pokale gingen an die Preisträger für besondere Leistungen.

Gläserne Pokale für besondere Leistungen

Auch die Sondertitel für besondere Leistungen, die mit einem kleinen Pokal geehrt werden, zeigen, wie vielfältig die Gesichter des Leistungssports sein können. Als erster wird Dr. Ralf Lorenz für seine besonderen Leistungen im Triathlon gewürdigt. Auf seiner Erfolgsliste steht unter anderem der „Iron Man“- einer der berühmtesten und schwersten Wettkämpfe seiner Art.

Als Mannschaft des Jahres wird die Damenfußballmannschaft des SV Wendessen für den Aufstieg in die Oberliga gewürdigt. Letzter Ehrenpreisträger ist schließlich Felix Murkowksi, der für sein besonderes ehrenamtliches Engagement im Basketballsport, insbesondere als vieljähriger Schiedsrichter, ausgezeichnet wird. Nach rund 90 Minuten endet die Ehrung und der musikalische Ausklang wird eingeläutet.

Obwohl das Programm primär aus Reden und Übergaben bestand, herrschte im Saal zu jeder Zeit interessierte Spannung. Hierzu trug unter anderem die gekonnte Moderation bei, die den Ausgezeichneten immer wieder Fragen stellte und so die Stimmung ein wenig auflockerte.

Und jetzt: Musik!

Mit einem langsamen Walzer eröffnet die Band „Barfly“ schließlich die Tanzfläche. In kürzester Zeit füllt sich das Parkett und Profi- sowie Hobbytanzpaare bewegen sich schwungvoll durch den Raum. Nebenan sorgt ein DJ für Stimmung und lädt vor allem die jüngere Zielgruppe zum Tanzen ein. Bei kühlen Getränken und kleinen Snacks wird bis in die späten Abendstunden in der Lindenhalle gefeiert. Ein wirklich schöner Abend ist es, der vor allem Familien anlockt. Im nächsten Jahr, höre ich heraus, soll die Veranstaltung wiederholt werden. Vielleicht teste ich mich währenddessen ja mal an Chanbara oder fange wieder mit dem Laufen an – am Alter sollte es in jedem Fall nicht scheitern.