Dann beginnen wir die Yogastunde mit dem Sonnengruß, einer fließenden Bewegungsabfolge von mehreren Asanas. Zunächst wird er langsam ausgeführt, danach beginnt jeder für sich im eigenen Rhythmus zu üben. Der sich wiederholende Sonnengruß soll dem Yogi helfen, auf sich konzentriert zu bleiben und das wiederum soll den Weg zur Entspannung ebnen. Das Tempo erhöht sich! Die nun schnell ausgeführten Asanas sind anstrengend, bald merke ich Muskeln, die für mich vorher nicht existent waren und die Dynamik fordert mich.
Ich komme nicht mehr zum Denken, richte meine Aufmerksamkeit nur noch auf meine Asanas. Dann kann ich nicht mehr. Schaffe die Asanas nicht. Ringe nach Atem. Meine Nachbarin, verschwitzt, lächelt verständnisvoll. Wir verharren beide, bis mein Atem sich beruhigt hat und lächeln uns an. Mit neuem Elan übe ich weiter …
Nehme dir Zeit für Dinge, die wichtig sind!
Nachdem die Muskeln aufgewärmt sind, werden sie durch langes Halten der Asanas gedehnt. Die Asanas sollen exakt ausgeführt werden und die richtige Atemtechnik, das Pranayama, spielt bei der Dehnung der Muskeln eine entscheidende Rolle. Denn erst dieses Zusammenspiel löst tiefliegende Verspannungen in der Muskulatur, wie die Faszien, das muskel- und organumspannende Bindegewebenetz. Dieses Netz kann bei einseitiger Bewegung verkleben und führt damit zu schmerzhaften Beschwerden, die dann wiederum eine hohe mentale Belastung darstellen. Hang geht umher und korrigiert die Position oder unterstützt die Übenden.