Am Sonntag war der Karlsruher SC zu Gast im Eintracht-Stadion. Ein Spiel, zwei Perspektiven. Unsere Regionäre Kay Rohn und Malte Schumacher berichten.
Malte Schumacher:
„… in den Farben Gelb und Blau – neunzehnhundertsiebenundsechzig – das war unser BTSV …“ Andrea und ich singen zusammen im Chor auf der sonntäglichen Autofahrt nach Bevenrode. Unser Fanclub „Bewegung 18. Mai“ hat nicht nur in diesem Sommer 15-jähriges Bestehen, sondern für 72 Stunden auch Besuch von John Unzicker aus Chicago/USA. Volker und Jens haben John zunächst in einem Tauchurlaub kennengelernt, dann ein paar weitere gemeinsam mit ihm verbracht. Und wer mit Bewegungsmitgliedern Zeit verbringt, kommt nicht darum herum, sich mit Eintracht Braunschweig auseinanderzusetzen … John hat sein erstes Heimspiel im September 2016 gesehen, Flutlichtsieg gegen Düsseldorf und Spitzenreiter. Bereits damals hat er sich den Spielplan angeschaut, hochgerechnet – und angekündigt, gegen den KSC dabei sein zu wollen. Wir haben damals gedacht: mal schauen … ziemlich hoher Aufwand, 18 Stunden Flug hin und zurück für 72 Stunden Braunschweig und ein Heimspiel.
It’s a long way from Chicago
Aber John hat alsbald Nägel mit Köpfen gemacht, die Flüge gebucht und sich ein Stadionticket gesichert. Gestern haben die Jungs ihm bereits ausgiebig die Braunschweiger Kneipenlandschaft gezeigt – anscheinend gab es eine Altersbegrenzung für die Gruppe, denn mir hat keiner mehr ein Signal gegeben, als es losging. Aber ich war eh ein wenig schlapp zum Abend hin. Schließlich habe ich von 14 bis 20 Uhr für meinen Verein „Löwe für Löwe“ zusammen mit einigen anderen aktiven Unterstützern einen Stand bei „Braunschweig International“ auf dem Kohlmarkt geschmissen. Umso fitter bin ich jetzt, für den Aufwärm-Spieltags-Empfang bei Micha im Bevenröder Garten.
Bielefeld-Bewältigung
Herrlich hier. Die Kinder schwenken unsere Fanclub-Fahne oder planschen im Pool, die Großen trinken ein erstes Bierchen und feuern den Grill an. John erscheint noch ein wenig mitgenommen von gestern, auch der Rest der Gang ist eher maulfaul unterwegs. Was natürlich immer noch an der unterirdischen Performance der Eintracht in Bielefeld liegt. Bis heute hat keiner von uns eine schlüssige Erklärung dafür parat, warum von 14 eingesetzten Spielern alle komplett leer in den Köpfen und den Beinen waren. Und wie man überhaupt gegen den Vorletzten sechs Buden kriegen kann, wo man doch mit einem eigenen Sieg fast sicher direkt aufgestiegen wäre.