Wechseln?
Jetzt schon wechseln? Proschwitz mal rausnehmen und Bär rein? Feigenspan rein? Ach Mensch, ich weiß es doch auch nicht, niemand um mich herum hat eine überzeugende Idee. Unser Trainer wohl auch nicht – es geht weiter wie gehabt. Bevor unsere Jungs aber dazu kommen, auf die Südkurve spielend mit unserer Unterstützung den Gegner einzuschnüren, drückt Halle. Und mal wieder ist deutlich zu erkennen, dass unsere Jungs dann schwimmen – auch das scheinen die Gegner längst zu wissen. In der 51. Minute fällt das Gegentor und unsere Abwehr sieht dabei (zumindest aus der Ferne) wie ein Hühnerhaufen aus – wie schon öfter.
Wechseln!
In der 60. Minute kommen dann Pfitze und Bär für Nkansah und Otto – okay. Der Trainer hält an Proschwitz fest. Sladdi meint ja, in Proschwitz‘ Vertrag stünde drin, dass er immer spielt – ich verweise das ins Reich der Fabeln. Es gibt halt Spieler, die siehst Du 92 Minuten nicht – und dann machen sie eine Bude: Ronaldo, Gerd Müller, Higuain, Proschwitz. In der 70. ballert Proschwitz dann auch ein ordentliches Ding drauf aus 20 Metern – ist das nun das Signal für unseren Sturmlauf? Nö, Halle bleibt stark, sicher und gefährlich.
Ein Punkt muss heute reichen…
Am Ende sind wir froh, dass wir das 1:1 gehalten haben – echte Torchancen der Eintracht waren Mangelware, auch wenn die Jungs in den letzten zehn Minuten nochmal ein wenig gedrückt haben, die Eckbälle in dieser Phase aber waren schlicht ungefährlich – da fehlte wohl Koby. Die Sonne scheint jetzt wieder, und ich treffe hinter Block 8 noch die Kollegen um Holger und Jens auf ein Diskussions-Bier. So viel aber müssen wir nicht diskutieren: Das war glücklich, da sind wir uns einig. Und Demut sollten wir walten lassen, auch da sind wir uns einig. Vor einem Jahr hatten wir am 10. Spieltag 4:2 in Meppen verloren und waren Tabellenletzter mit sieben Pünktchen…