Am Montagabend war die SG Dynamo Dresden zu Gast im Eintracht-Stadion. Ein Spiel, zwei Perspektiven. Unsere Regionäre Kay Rohn und Malte Schumacher berichten.
Malte Schumacher:
Es ist ein Vierkampf an der Tabellenspitze – und zwei von vier haben sanft gepatzt am Wochenende, für Union Berlin und die Roten reichte es nur zu einem Punkt. Für uns ist die Ausgangslage also klar und ich kaue den ganzen Arbeitstag lang darauf herum: Heute ein Heimsieg und wir sind Zweiter, vor den Roten.
Die Braunschweiger Zeitung schreibt, dass Dresden als Tabellenfünfter ja bei einem Auswärtssieg auch noch eingreifen könnte in das Aufstiegsrennen – nö, das kommt in meinen Gedankenspielen nicht vor. Allerdings erscheint mir auch ein Unentschieden relativ wahrscheinlich, da sowohl die Dresdener als auch wir bereits neun Stück davon gesammelt haben. Das hieße dann aber nur Rang 3 für uns zum Abschluss des 28. Spieltags – und wir gingen also hinter den Roten liegend in das Derby am nächsten Samstag in der Landeshauptstadt. Wie auch immer: Vor uns liegen sieben Endspiele auf dem Weg in die Bundesliga.
Irgendwann ist der Arbeitstag erledigt und ich werfe mich in die Spieltagsmontur: heute das Fanclub-Trikot, da ich weiß, dass die Jungs das heute auch tragen werden in Block 6. Jedenfalls die anwesenden Jungs: Präsi Volker weilt im New-York-Urlaub und hat uns im WhatsApp-Kanal ermahnt, heute alles für den Sieg zu geben. Muss er zwar nicht extra sagen, hilft ja aber vielleicht. Ich ordne das ein in die Rubrik „Rituale vor wichtigen Spielen“.
Genauso motiviert ist mein spontaner Wechsel der Trainingsjacke, die ich über dem Trikot trage: Ich wähle doch noch rasch die mit dem Fanclub-Aufnäher auf der Brust. Das Wetter ist okay, kälter als erhofft, aber Fahrradwetter. Das liebe ich ja an der Lage unseres Stadions: Keine halbe Stunde gemütliches Radeln und ich bin in der Nordstadt. Die Arbeit bleibt hinter mir, auf den Fußwegen und in den Autos überall Blau-Gelbe – herrlich!
Rituale
Die Bratwurst auf der Rheingoldstraße muss sein – auch ein Ritual. Am FanRat-Wagen vor dem Südkurven-Eingang besuche ich FanRat-Präsi Micha und Giovanna, die dort vor jedem Spiel für Fragen und Antworten aus der Fanszene zur Verfügung stehen. Heute geht es um das Derby und die Karten sowohl für das Spiel als auch für den vom FanRat organisierten Sonderzug Richtung West-Peine. Jedem, der danach jetzt noch fragt, ohne reserviert zu haben, feixt Micha entgegen: „Keine Chance mehr, das Kontingent war in 20 Sekunden weg. Wenn du aber Mitglied wirst im FanRat, kann dir das nicht passieren, denn wir halten unsere Mitglieder laufend informiert über solche Aktionen.“