Krombacher, immer wieder Krombacher
Als Chicken dann nach einer halben Stunde das verdiente 1:0 macht, frage ich vorsichtig, was sie denn für Pils im Ausschank oder in der Flasche haben – „Krombacher“, sagt Kalles Frau, „Gilde lief gar nicht, aber Krombacher mögen die Leute“ – na gut, dann nehme ich mal eins auf Chicken. Der kann das gebrauchen, denn die Honks von der DFL werten seine Bude als Eigentor des Heidenheimers Wittek – Schwachsinn, sind wir uns einig. Unsere Mannschaft steht gut. Heidenheim aber bleibt gefährlich und wenn wir nun nicht bald das zweite Tor machen, kann das noch eine enge Kiste werden.
In der Halbzeit fragen wir Kalles Frau nach den hiesigen Fußball-Vorlieben aus – Bayern, vielleicht der HSV, sagt sie. Berlin? „Nee, das ist zu weit weg …“ Schräg. Hier bei uns in Südostniedersachsen hatten wir zuletzt in der Saison 2013/14 drei Bundesligisten auf engstem Raum.
Bole machts mal wieder
Torsten wechselt ungewohnt früh bereits vor der 60. Minute gleich doppelt: Hochscheidt und Hernandez gehen raus, Neuzugang Becker und Khelifi kommen. Eintracht wird stärker, Breitkreuz hat eine dicke Kopfballmöglichkeit. Nyman ist dann ganz platt und Manni kommt in der 75. Minute. Kurz darauf führt eine sehr schöne Stafette zum entscheidenden 2:0 durch Bole – das war’s! Vier Punkte, in der Tabelle gut oben dabei in dieser starken Zweiten Liga.
Wir bedanken uns bei Kalles Frau für das wunderbare erste Eintracht-Sky-Erlebnis der Saison 2017/18 und steigen wieder auf unsere Fahrräder. 20 Kilometer sind es bis nach Havelberg zurück – mit dem Heimsieg im Gepäck.
Kay Rohn:
Ken Reichel’s Torfabrik
Auf meine Frage, ob er diese Saison Torschützenkönig werden will, winkt Ken Reichel lachend ab: „Natürlich sind auch andere dran, Tore zu schießen. Aber wenn die Chance sich bietet, halte ich drauf und bisher hat es ja ganz gut geklappt“. Ken ist als Gast im Presseraum bei dem Projekt „Fußballfans im Training“. In Kooperation mit der Deutschen Krebshilfe, Eintracht Braunschweig Stiftung und Eintracht Braunschweig geht es um Ernährung und Bewegung. Teilnehmer sind XXL Fans der Eintracht, deren BMI (Body-Mass-Index) zu hoch ist und die das gerne unter Anleitung verändern wollen.
Und sie sind Fans durch und durch. Jeden Donnerstag ist das erste Ziel die Gästekabine: Umziehen, anschließend Theorie im Presseraum, neue Wochenziele. Neues über Ernährung und dann geht es in den Innenraum oder auf die Trainingsplätze. Nach eineinhalb Stunden zufriedene Gesichter bei Teilnehmern und Trainerteam. Ken staunt über die Ergebnisse in den bisher gelaufenen Kursen. Die ersten 18 Teilnehmer verloren gemeinsam über 120 Kilo und über 200 Zentimeter Bauchumfang, die zweite Gruppe speckte 134 Kilos ab und reduzierte den Bauchumfang um insgesamt 80 Zentimeter. Aber in den Gesprächen geht’s immer um das nächste Spiel.
Auftakt in die Saison
Gesehen hatte ich das Spiel im Prinzenpark gegen Freie Turner. Besonders aufgefallen sind mir dort Louis Samson, Steve Breitkreuz und Hendrick Zuck. Gegen den 1. FC Köln imponierte mir am meisten die Art und Weise wie gespielt wurde. Die Eintracht zeigte Initiative und gestaltete aktiv das Geschehen. Ein Paar Abstimmungsprobleme in der Verteidigung aber auch der Wille nach einem Rückstand wieder ins Spiel zurückzukommen.
Das Spiel hat mich beeindruckt und beim Auftakt in Düsseldorf waren genau diese zwei Aspekte, initiativ zu sein und auch beim Rückstand wiederzukommen, unter Ligabedingungen zu sehen. Ein Punkt für das Konto, aber weitere Punkte, die auf die Moral des Teams einzahlen. Der Kader ist für mich überraschend. Ich hatte mit weiteren Investitionen in Spieler gerechnet. Ich höre immer wieder, es geht vielen so. Die vielen Verletzungen im ersten Spiel machen es vielleicht auch notwendig eventuell noch einmal nachzulegen. Aber die durchgängig, mindestens doppelte Belegung aller Positionen, ergänzt sich schon in den ersten zwei Spielen zu einem sehr geschlossenen Team.