Susanne wirft ein Blick auf die VRB-App und stellt fest: Um 9.39 Uhr fährt ein Regio-Bus direkt nach Braunschweig. Ich habe etwas Bedenken, ob mein bereits gelöstes VRB-Tagesticket auch im Bus gilt. Doch Susanne beruhigt mich. Das Ticket gilt für alle öffentlichen Verkehrsmittel im Bereich des Verkehrsverbunds Region Braunschweig. Puhh!
So entschließen wir uns, den Regio-Bus 450 zu nehmen. Der Bus fährt zwar länger als die Bahn, aber ich habe etwas Puffer eingeplant und werde trotzdem pünktlich zur Redaktionsbesprechung kommen. Eine Rollstuhlfahrerin, mit der wir am Bahnsteig ins Gespräch gekommen sind, wartet auf den verspäteten Zug. Obwohl der Bahnhof Vechelde barrierefrei umgebaut wurde und beispielsweise über einen Tunnel unter den Gleisen hindurch verfügt, benötigt sie zum Einstieg in die Westfalenbahn eine Rampe, die im Voraus bestellt werden muss. Die Dame hat den Bedarf schon angemeldet und bleibt deshalb bei ihrem ursprünglichen Plan.
„Wir haben die Schiene als Hauptverkehrssystem, dazu Regio-Buslinien, die größere Städte verbinden und lokale Verkehre in den Städten und Landkreisen sowie das Bedarfsangebot ‚flexo’. Für die Menschen ist es wichtig, eine Bushaltstelle in der Nähe ihrer Wohnung zu haben und pünktlich an einem Bahnhof anzukommen, um in einen Regio-Bus oder einen Zug umzusteigen. Dies alles soll im ÖPNV bei möglichst kurzen Wegen und kurzen Wartezeiten möglich sein.“
Verkehrsplaner wie Susanne Koch müssen bei der Gestaltung des Fahrplans individuelle Mindestumsteigezeiten berücksichtigen. Manchmal muss zum Beispiel auf dem Weg zwischen Bushaltestelle und Gleis an einer Fußgängerampel gewartet oder wie in Vechelde die Gleisanlage unterquert werden.