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Tierzucht für mehr Nachhaltigkeit: Eine junge Frau legt einen Arm um den Kopf eines Zamorano-Esels. Torben Dietrich

Mit Pfoten und Polstern
Zwei Berufe für mehr Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist oft Handarbeit. Wer könnte das besser sagen als Linda, deren Arbeitstag im Tierpark Essehof morgens um sieben Uhr beginnt? Oder Mike, der sich dem Upcycling gebrauchter Möbel verschrieben hat? Doch egal, ob man sich um die Erhaltung bedrohter Arten kümmert oder alte Möbelstücke in ein Must-have-piece transformiert: Sie hinterlassen einen bleibenden Fußabdruck für mehr Nachhaltigkeit. Lernt sie hier in zwei Videos kennen.     

"King Julien" im Tierpark Essehof

Wenn Linda Wilhelm das Katta-Gehege betritt, herrscht ein wenig Aufregung unter den sechs putzigen Lemuren. Die kleine Primatenart ist ausschließlich auf Madagaskar beheimatet und bedroht, der Tierpark Essehof hat sich aber ihrer Erhaltung verschrieben. Die 23-jährige Tierpflegerin ist aber verhalten optimistisch: Durch Tierparks, Zoos und auch den Film >Madagaskar< mit King Julien sind die Kattas „vor allem auch in den Kinderköpfen geblieben“, sagt sie, und hätten ein Bewusstsein für diese Tierart geschaffen. Kein Wunder, wenn man die süßen Nasen – wie hier im Video – aus allernächster Nähe betrachten kann.

Um ein Vielfaches größer, lauter und kuscheliger sind die Riesenesel. Die alte Rasse Zamorano-León wurde bis vor einigen Jahrzehnten in Spanien etwa für die Feldarbeit benutzt oder für Transporte in unwegsamem Gelände. Heute werden sie für diese Aufgabe nicht mehr benötigt. „Wir suchen derzeit nach einem neuen Hengst für die Zucht, um diese schöne Rasse aufrechtzuerhalten“, sagt Linda Wilhelm.

Für mehr Nachhaltigkeit: Alte Möbel werden Unikate

Möbel und Mike – das passt einfach zusammen. Wenn der 29-jährige mit der Hand über den restaurierten Buchenholz-Tisch streicht, meint man, seine Augen glänzen zu sehen. Dieser Tisch verdankt zum Beispiel einem Pilz seine einzigartige Musterung", erklärt er. „Durch die Stabilisierung hat der Pilz aber keinerlei negative Auswirkungen auf das Holz als hochwertiges Material."

Zusammen mit einem ganzen Netzwerk von Handwerkerinnen und Handwerkern aus der Region bildet und organisiert er das Team „BiberCraft“. Jedes Stück, sagt Mike, „das man als Holzmüll oder nicht gewollt deuten könnte, wird von den Künstlern und Handwerkerinnen mit großer Sorgfalt in ein einzigartiges Stück umgearbeitet."

Ob es individuelle Lampen-Konstruktionen sind, eine Uhr aus salzwassergestärktem Steg-Holz oder auch ein Sessel mit neu bezogenem Polster: Das Projekt steht fast jeder Idee offen gegenüber. Wenn Ihr also ein Schmuckstück habt, dem ihr gerne einen individuellen Style verpassen oder dem ihr einfach nur ein zweites Leben schenken wollt – meldet Euch bei Biber Craft. Solltet ihr handwerklich begabt sein und als Teil des Netzwerkes ebenfalls zu mehr Upcycling beitragen, dann seid ihr ebenfalls herzlich willkommen, euch zu melden.