Ganz konkret: Wie sieht das Haus der Zukunft aus?
Jain: Das ist smart. Das heißt, es bietet dem Bewohner oder der Bewohnerin viele technische Gimmicks. Man muss aber aufpassen, weil „smart“ häufig sehr industriegetrieben ist. Es wird also weniger nach den Bedürfnissen der Menschen als nach den Verdienstmöglichkeiten geschaut. Aber dass man generell technische Lösungen nutzt, um beispielsweise Wasser oder Energie zu sparen, halte ich für unverzichtbar.
Ein gutes Stichwort: Werden wir in zehn Jahren standardgemäß Solarkollektoren auf dem Dach haben?
Jain: Vorstellbar sind auch Windkraftanlagen, die genossenschaftlich Kommunen, Dörfern oder Dorfgemeinschaften gehören. Dadurch wäre auch die Akzeptanz solcher Anlagen vor dem eigenen Haus höher.
Beim Thema Energiegewinnung halte ich dezentrale Lösungen für äußerst sinnvoll. Denn so werden lange Transportwege ver- und außerdem fossile Energieträger gemieden. Entsprechend würde auch die Einspeisung des Stromes erleichtert. Außerdem verringern Sie durch dezentrale Lösungen Abhängigkeiten, beispielsweise von politischen Großwetterlagen. Damit ist die Energiegewinnung weniger krisenanfällig und hat für Sie einen direkten Nutzen. Und ich glaube, es ist notwendig, an dieser Stelle Energie neu zu denken. Momentan entwickelt sich dieser Prozess allerdings eher angstgetrieben als strategiebasiert.