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„11 Songs“:
Warum Torsten Lieberknecht bei „Magnum“ an den Märchenwald denkt

Torsten Lieberknecht, Cheftrainer des Fußball-Zweitligsten Eintracht Braunschweig, liebt Musik mit elektrischen Gitarren und stellt uns seine „11 Songs“ vor. Song Nr. 3: „On a Storyteller’s Night“ von Magnum (1985). 

Mein erstes Konzert, das ich besucht habe, war von Magnum. 1988, im Eltzer Hof in Mainz. Ich war 15 Jahre alt. Mein Schwippschwager hatte mich mitgenommen – und dafür bin ich ihm heute noch dankbar. Ein Erweckungserlebnis. Magnum ist eine Melodic-Rock-Band, die 1985 mit „On a Storyteller’s Night“ ihr bekanntestes Album herausbrachte, zugleich ein Meilenstein dieser Ära, mit einem martialischen und zugleich märchenhaften Cover. Plattencover „melodiöser“ Heavy-Bands in den Achtzigern sahen ebenso aus … Hier ein Konzertausschnitt von 1988:

Der Song „On a Storyteller’s Night“ ist immer noch eines meiner Lieblingslieder, mit dem sich viele Erinnerungen verbinden. Insbesondere an mein erstes Spiel in einer ganz besonderen Stadt und an unsere damalige Unterkunft …

Drei Jahre nach meinem ersten Konzert spielten wir mit Kaiserslautern um die A-Jugendmeisterschaft. Zum Halbfinale ging es nach Braunschweig, gegen die Eintracht. Kurioserweise waren wir nicht in Braunschweig untergebracht, sondern im Harz. Genauer gesagt, in Bad Harzburg, in einem Hotel aus den 1960er-Jahren, schätze ich, mit Doppelstockbetten, gegenüber dem Märchenwald (!) gelegen.

Es war überhaupt alles sehr märchenhaft, aus der Zeit gefallen. Aber auch faszinierend und schön. Mit Gondel und Bergfahrt. Ich kann mich noch gut an unsere Anfahrt erinnern, mit „On a Storyteller’s Night“ im Walkmen. Wenn ich heute mal einen Familienausflug in den Harz unternehme, habe ich wieder diese Musik im Ohr, weiß immer noch genau, wo unser Märchenhotel lag, ohne dass ich das jemals bei Google Maps oder so überprüft hätte.

 

Fussballerinnerungen

Gegen Braunschweig spielten wir das Halbfinale um die Deutsche A-Jugendmeisterschaft. Das Hinspiel in Braunschweig endete 1:1 und fand auf der Bezirkssportanlage in Rüningen statt, glaube ich. Bei Eintrachts A-Jugend war übrigens Daniel Simon mit dabei, der später in der Regionalliga Nord für Braunschweig spielte, wie mir Eintrachts Betreuer Jumbo Weisheit einmal erzählt hat.

Das Rückspiel in Kaiserslautern gewannen wir mit 1:0 und zogen ins Endspiel ein. Das fand in Heilbronn statt, im Juni 1991. Gegen den VfB Stuttgart. Wir verloren leider mit 1:4. Bei Stuttgart spielte auch der heutige DFB-Trainer Thomas Schneider mit. Stuttgarter Trainer war Ralf Ragnick.

Zurück in den Eltzer Hof, nach Mainz. Im Vorprogramm von Magnum spielte Kingdom Come, eine Hardrock-Band, die von dem Hamburger Sänger Lenny Wolf ins Leben gerufen wurde. Ein Led-Zeppelin-Verschnitt, aber sehr gut. Später, Anfang der 2000er-Jahre spielte Magnum sogar einmal auf der Galopprennbahn in Haßloch, meiner Heimatstadt. Mit Zed Yago und Victory (aus Hannover!). Ich glaube, diese Bands gibt es heute alle noch. Magnum auf jeden Fall. Hier ein Konzert-Ausschnitt von 2007. Und wisst Ihr was: Das gefällt mir!

Aufgezeichnet von Gerald Fricke