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„Einfach nur gutes Essen“:
Wir stellen den Lindenhof Bornum vor und verraten ein Rezept

Im Lindenhof in Bornum steht Gastfreundschaft seit vier Generationen an erster Stelle. Serviert werden Klassiker der deutschen Küche mit regionalen Zutaten und einem Hauch Nostalgie. Zufriedene Gäste, die gern wieder in seinen Landgasthof kommen, sind für Chef Alfred Richter Grund genug, sich jeden Tag in die Küche zu stellen. Unsere Regionärin von der Kaviarkanone war vor Ort und hat sich umgeschaut.

Richter ist ein Gastwirt alter Schule. Mit Hemd und Fliege eilt er durch den Raum, begrüßt seine Gäste mit Namen, zupft hier und da eine Tischdecke zurecht und achtet darauf, dass die Blumen in den Vasen immer frisch und schön arrangiert sind.

Die Gastfreundschaft liegt dem 61-Jährigen im Blut. Seit 1894 ist der Lindenhof im Familienbesitz. Alfred Richters Urgroßvater kaufte den Landgasthof auf der Durchreise nach Schandelah. Seitdem wurde der Lindenhof von Generation zu Generation weitergegeben. 1983 übernahm Alfred Richter den Gasthof von seinen Eltern, nachdem er im Atrium Hotel in Braunschweig eine Lehre zum Kellner gemacht, die Gastronomiefachschule in Hamburg besucht und schließlich auch noch Koch gelernt hatte.

 

Tradition wird großgeschrieben

Tradition wird im Lindenhof großgeschrieben. Das spürt man, wenn man den gemütlichen Gastraum betritt. Der knarrende Holzfußboden wurde schon vom Urgroßvater eingebaut, alte Familienfotos und Aufnahmen aus dem Dorf zieren die Wände. Zu den antiken Küchenbuffets gesellt sich ein Biedermeiersofa. Dabei ist der Lindenhof altmodisch, ohne altbacken zu sein. Er versprüht den Charme alter Tage, wirkt aber nicht angestaubt.

Shirin Schönberg

Das spiegelt sich auch in der Speisekarte wider. „Die Gäste schätzen unsere klassische deutsche Küche“, sagt Alfred Richter. „Wir wollen gar kein Sternerestaurant sein, sondern einfach gutes Essen servieren.“ Ob hausgemachtes Sauerfleisch, Königsberger Klopse, Tafelspitz oder Leber mit Zwiebelringen – „wer traditionell essen will, der kommt zu uns“, sagt Alfred Richter.

Wichtig sind ihm, der im Lindenhof auch selbst in der Küche steht, hochwertige Zutaten. Je nach Saison stehen Pfifferlinge, Spargel, Kürbis oder Grünkohl auf der Karte. Dabei kommen im Lindenhof hauptsächlich Produkte aus der Region auf den Teller.

 

Abwechslung muss sein

Doch auch, wer sich schon durch die gesamte Speisekarte gegessen hat, kann im Lindenhof immer wieder Neues probieren. Abwechslung muss sein, findet Alfred Richter. Alle zwei Wochen gibt es darum drei neue Wochengerichte. Selbstverständlich wird nichts serviert, ohne vorher getestet und für gut befunden zu werden. So wie die Forelle mit Hirse, Meerrettich-Béchamel und Wildkräutersalat, die Richter und sein Team für uns gezaubert haben. Ein Rezept, das leicht nachzukochen ist.

Das Forellenfilet wird zunächst mehliert und gesalzen und dann in Schmalz auf der Hautseite goldbraun gebraten, während die Hirse etwa 10 Minuten in Brühe gekocht und dann zum Ausquellen zur Seite gestellt wird. Ist die Hautseite der Forelle schön knusprig, wird der Fisch gewendet.

Für die Béchamel-Sauce wird Butter in einem Topf geschmolzen. Dann kommt Mehl dazu und das Ganze wird mit Milch aufgegossen. Gewürzt wird die Sauce mit frischem Meerrettich, körnigem Senf, Salz, Muskat und frischem Dill.

Ist der Fisch glasig gebraten, wird er auf der Hirse mit Béchamel-Sauce angerichtet und mit Wildkräutern bestreut.

Guten Appetit!