Header image Inga Stang

Tour für Leckermäuler
Die kulinarische Braunschweig-Führung von eat-the-world

Essen ist seit jeher eine meiner großen Leidenschaften. Ich esse nicht nur gerne, sondern bin auch in der Lage, Mengen zu verdrücken, die so manchen erwachsenen Mann in den Schatten stellen. Als ich von einer kulinarischen Stadtführung durch Braunschweig erfuhr, zögerte ich daher keine Sekunde und meldete mich direkt unter eat-the-world.com für die dreistündige Leckermäulertour durch die Löwenstadt an.

Eat-the-world ist seit 2008 bundesweiter Anbieter für kulinarisch-kulturelle Stadtführungen – unter anderem durch Berlin, Köln, Leipzig, Bonn und 28 weitere Städte. Das Besondere: Neben einem kulturellen Einblick in die Geschichte der jeweiligen Stadt nimmt die Tour ihre Teilnehmer mit auf eine Reise durch verschiedene inhabergeführte Lokale. Dort dürfen jeweils kleine Kostproben der dortigen Spezialitäten ausprobiert werden. In Braunschweig handelt es sich um sieben Läden, die alle fußläufig von der Innenstadt aus zu erreichen sind. Um die Spannung nicht vorwegzunehmen, berichte ich in diesem Artikel nur von drei Gastronomen, die mir besonders gut gefallen haben.

 

Gewappnet mit Klinterklater und Salvojette

Am Friedrich-Wilhelm-Platz treffen wir auf unseren Guide, den Autor „Lord“ Dirk Schadt – ein Braunschweiger Original. „Zuerst teile ich eure wichtigste Ausrüstung für den heutigen Tag aus: eine Salvojette“, sagt Dirk und verteilt weiße Papierservietten an die rund 14 Teilnehmer. Der Begriff Salvojette, so erzählt er, komme aus der altbraunschweigischen Mundart „Klinterklater“, die nach Ende des Zweiten Weltkrieges langsam aus der Stadt verschwand.

2011 erschien ein ganzes Buch mit Redensarten und Ausdrücken aus dem Braunschweiger Land, geschrieben von Autor Eckhard Schimpf. Mit diesem Buch im Gepäck und allerlei weiteren spannenden Geschichten über die Historie der Stadt führt Dirk die Gruppe als Erstes über den Eiermarkt, auf dem einst eine Kirche stand. In der Nähe liegt auch der erste kulinarische Stopp, um hungrige Mägen fürs Erste glücklich zu machen. Danach geht es informativ und spannend weiter durch Braunschweigs Altstadt über Hutfiltern, Jakob-Kemenate und die historische Knochenhauerstraße bis zum zweiten kulinarischen Stopp bei „Brunswick Burgers“.

 

Im siebten Burgerhimmel

Brunswick Burgers ist für tolle Burger, hausgemachte Limos und volle Tische bekannt. Ein Glück, dass extra für die Tour der halbe Laden reserviert wurde. Was ich vorher nicht wusste: Auch als Vegetarier kommt man bei Brunswick Burgers auf seine Kosten! Während die Carnivore in ihre Bacon-Burger beißen, genieße ich einen halben Veggie-Burger mit gegrilltem Gemüse und dazu eine hausgemachte Rosmarin-Limonade mit einem kleinen Schlückchen Gin. Sehr lecker!

Mit vollgeschlagenem Bauch geht es direkt im Anschluss weiter durch Braunschweigs Kultviertel. Das Laufen tut nach der Burgerportion gut. Und ganz nebenbei lerne ich wieder mal ein paar Seiten Braunschweigs kennen, die mir vorher unbekannt waren.

 

Schlemmen in historischem Ambiente

Der nächste Stopp führt die bunt gemischte Truppe in das historische Magniviertel, genauer in das Café Limonella. Bisher wusste ich nur aus Erzählungen, dass es hier tolles Eis geben soll. Von Dirk erfahre ich, dass im Limonella auch Herzhaftes wie Antipasti oder Suppen serviert wird. Also hoch die Löffel und reingehauen! Der Chef persönlich serviert die fruchtige Tomatensuppe mit Erbsen, präsentiert in schönen Gläsern zusammen mit hausgemachtem Weißbrot.

Kaum aufgegessen geht es auch schon weiter, in die Makery über die bereits Kaviarkanone für meine-region berichtet hat. Hier treffen wir auf ein wunderschön hergerichtetes Brettchen mit frischem Vollkornbrot und drei verschiedenen, hausgemachten Buttersorten. Wir kommen ins Fachsimpeln: Bärlauch oder Kräuterbutter? Chili oder Safran? Egal, auf jeden Fall lecker!

Nach der Makery führt die Tour noch in drei weitere Läden. Welche das sind, darf ich allerdings nicht verraten. Dafür kann ich jedem, der einmal Lust hat, Braunschweigs kulinarische Seite zu entdecken, herzlichst diese originelle Art der Stadtführung weiterempfehlen! Viele Informationen, leckeres Essen, tolle Geschichten und ein voller Bauch sind garantiert.