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Traumberuf: Restauratorin –
Beate Skasa-Lindermeir bewahrt kulturelles Erbe

Sie arbeiten meistens ohne große öffentliche Aufmerksamkeit für ihr Tun: Restauratorinnen und Restauratoren. Nur wenn Aufsehen erregende Ereignisse wie beispielsweise der Einsturz des Kölner Stadtarchivs oder der Brand der Anna Amalia-Bibliothek in Weimar eintreten, wird ihre für den Erhalt unserer Kunst und Kultur so wichtige Arbeit einem breiteren Publikum vor Augen geführt.

Das kulturelle Erbe bewahren

Eine dieser Spezialistinnen ist die Diplom-Restauratorin Beate Skasa-Lindermeir mit Wohnsitz und Werkstatt in Wolfenbüttel. Zu ihren Auftraggebern aus dem ganzen Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland gehören unter anderem Museen und Kirchengemeinden, aber auch Privatleute und Kommunen. Skasa-Lindermeirs Aufgabe ist es, Kunstwerke und Kulturgüter zu restaurieren, zu konservieren und für die Nachwelt zu erhalten.

 

Anspruchsvolle Ausbildung

Beate Skasa-Lindermeir ist seit 1994 selbstständige Restauratorin. Der Weg dorthin war allerdings lang, wie sie sagt: „Früher mussten wir als Eingangsvoraussetzung ein zwei- bis dreijähriges Praktikum absolvieren, anschließend folgten fünf Jahre Studium. Das hat sich heute etwas geändert. Mittlerweile dauert das vorbereitende Praktikum nur noch ein Jahr. Die Studienzeit selbst mit Bachelor und Master ist aber unverändert geblieben.“

Privat

Da die Einsatzgebiete von Restauratoren überaus vielfältig sind, ist die Spezialisierung auf eine Objekt- oder Materialgruppe notwendig. Das sind zum Beispiel Möbel, Papier, Gemälde, moderne und zeitgenössische Kunst, Architekturoberflächen, Glas, Textilien, archäologische und ethnologische Gegenstände, technische Kulturgüter und mehr. Die Spezialgebiete der Wolfenbütteler Restauratorin sind Wandmalerei, Stuck, Terrakotta, Keramik, Mosaik und Objekte aus Stein.

 

Komplexe Aufgaben

Restauratorinnen und Restauratoren haben ein ausgesprochen breites Leistungsspektrum: Es umfasst neben der Entwicklung und praktischen Ausführung von Konservierungs- und Restaurierungskonzepten auch die notwendigen Voruntersuchungen und Dokumentationen. Darüber hinaus gehören die fachliche Beratung von Eigentümern sowie die Planung, Steuerung und Überwachung von komplexen Projekten zu ihren Aufgaben; außerdem leisten Restauratoren wichtige Forschungsbeiträge.

Von einer ursprünglich handwerklich-künstlerisch orientierten Tätigkeit hat sich der Beruf zu einer wissenschaftlichen Disziplin mit fundierter
Hochschulausbildung entwickelt und vereint Theorie und Praxis. Künstlerisches Einfühlungsvermögen und gute kunsthistorische Kenntnisse sind ebenso notwendig wie Materialkenntnisse. Darüber hinaus ist chemisches und physikalisches Wissen erforderlich, um die komplexen Anforderungen bei der Restaurierung unwiederbringlicher Kulturgüter zu meistern.

Herausfordernder Traumberuf

Für Beate Skasa-Lindermeir ist es der Traumberuf schlechthin: „Es ist eine sehr schöne Tätigkeit, weil wir Restauratoren Allrounder sind. Man muss handwerklich sehr geschickt sein und braucht künstlerisches Talent; muss sich sehr gut in Chemie auskennen und auch mit der Statik und mit Gewichten umgehen können. Das ist wichtig, damit man bei der Umlagerung und beim Transport der oft sehr schweren Exponate keinen Schaden anrichtet. Und als Restauratorin bin ich auch eine halbe Kunsthistorikerin.“ Dass ihr und ihren Kolleginnen und Kollegen die Arbeit einmal ausgeht, ist nicht zu befürchten. Zwar haben sich Umweltbelastungen wie zum Beispiel der saure Regen deutlich verringert, aber die vollkommene Beseitigung der dadurch entstandenen Schwärzungen von Kalk- und Sandstein wird noch Jahre dauern.

Auseinandersetzen müssen sich die Restauratoren auch mit physikalischen Prozessen wie aufsteigender Feuchtigkeit, mangelhaften Fugen in Mauerwerken oder ganz allgemein Alterungsprozessen. Und nicht zuletzt werden auch immer wieder Kunstwerke beschädigt und müssen fachgerecht restauriert werden. Sehr gerne stellt sich Beate Skasa-Lindermeir besonderen Herausforderungen: „Die kniffligen Fälle, bei denen man Problemlösungen finden muss – die machen mir am meisten Spaß.“