Wer kann bei so einer großen Tafel schon widerstehen Marike Bebnowski

Tüfteln, entdecken und staunen
Experimentierfreude für die Kleinsten im Wolfsburger Phaeno

Seit Wochen begegnen mir die Tüftelmäuse bereits auf Plakaten im Wolfsburger Stadtbild. Nun war es endlich soweit und der Besuch der Ausstellung im Wolfsburger Phaeno stand an. Nachdem wir es dann nach diversen Stopps an anderen spannenden Stationen endlich bis zu den Tüftelmäusen schafften, staunten wir nicht schlecht. Bunt, liebevoll gestaltet, einladend und einfach wie eine kleine eigene Welt mitten im Phaeno. Dafür sorgt schon die Kulisse, denn die Tüftelmäuse-Ausstellung ist einem großen Dachboden nachempfunden, auf dem es jede Menge zu entdecken gibt.

Auf Entdeckungstour: die Umwelt erforschen

Entdeckungen und Erfahrungen machen – genau darum soll es hier für die kleinen Besucherinnen und Besucher gehen. An zahlreichen Stationen begegnen uns die fünf Tüftelmäuse. Und dort gibt es keine festen Anweisungen und keine Vorgaben darüber, was zu tun ist. Einfach loslegen und ausprobieren, ist die Devise. So sitzen meine Kinder direkt am ersten Basteltisch und versuchen sich an einer kleinen Windmühle. Schere, Stanzmaschine, Stifte und Papier liegen dafür bereit. Eingebettet ist diese Experimentierstation in das Thema Wind. Wie erzeuge ich selbst Wind? Um dies herauszufinden, dreht mein Sohn an einer Rolle und eben dadurch entsteht eine leichte Windböe. Die von den Kindern gebastelten Windmühlen drehen sich dazu.

Marike Bebnowski

Weiterdenken, umbauen, neu erfinden – ein Mitmach-Abenteuer

Weiter geht es dann zu einer riesigen Kugelbahn. Von wo lasse ich die Kugel losrollen? Welche Geräusche macht sie an welcher Stelle? Wann fällt sie wo wieder hinaus? Es kostet viel Überzeugungskraft, meine Tochter auch noch die anderen Stationen schmackhaft zu machen, so sehr hat sie die Bahn in ihren Bann gezogen. Dann geht es aber doch zur nächsten Tüftelstation, wo Müll in Form von alten Verpackungen, etwa Milchtüten, wartet. Was hier zu tun ist? Das entscheiden die Kinder. Textanweisungen gibt es eh nicht, was sich bei den vielen Kindern im Kindergartenalter ohnehin nicht anböte. Maximal gibt es Knöpfe, die per Audioansage verraten, was hier passiert. Was passiert, ist aber ohnehin nicht vorherzusagen. „Jeder Tag hier ist anders, denn die Kinder interpretieren die Möglichkeiten hier immer ganz unterschiedlich und neu. Das ist total spannend zu sehen. Das Motto ist, dass die Kinder alles ausprobieren sollen und auf diesem Weg spielerisch ihre Umwelt kennenlernen“, erklärt mit Simon Polatzek vom Phaeno. In Szene gesetzt ist die Ausstellung durch liebevolle Details in Form von Malereien und natürlich der einen oder anderen Maus – ein Dachboden eben!

Tüfteln wie die Mäuse

Und auf Dachböden findet sich allerlei. Alte Schuhe, ausrangierte Vogelkäfige, Fahrräder, Dreiräder und Kettcars zum Beispiel. Die Pedalbewegungen von Kettcar und Dreirad bringen Energie und Bewegung und schon drehen sich gemusterte Scheiben und auch ein Mobilé. Wieder etwas gelernt. Das in die Pedale treten war aber so anstrengend, dass wir uns in eine der gemütlichen Ecken zurückziehen. Bücher angucken, kurz relaxen und dabei den Tüftelmäuse-Song hören. Oder dann doch lieber ein Stück Kreide schnappen und sich auf der großen Tafel verewigen. Direkt nebenan basteln wir dann schließlich erneut. Diesmal mit bunten Federn. Die Basteleien lassen wir dann dank Luftauftrieb in die Höhe fliegen. Faszination für die Kids und auch glückliche Eltern, die sich über pädagogisch sinnhafte und spannende Erlebnisse freuen.

Wir kommen wieder

Ganz schön kaputt sind die Kleinen schon. Aber auf die Empore des Dachbodens klettern, das geht noch. Oder noch kurz an einem der Seile hin- und herschwingen. Oder noch eben an den Zahnrädern kurbeln und dadurch den Zeiger der Uhr bewegen. Oder einfach noch einmal von vorne beginnen. Das machen wir beim nächsten Besuch bei den Tüftelmäusen – denn dass es diesen geben wird, davon werde ich meine Familie mit Sicherheit nicht erst überzeugen müssen!