Angekommen im Wohn- Schlaf und Arbeitszimmer
Mittlerweile sind wir auf dem Campingplatz angekommen und Wilfried führt uns in sein Reich auf Rollen. Im Sommer möchte er hier einziehen und muss bis dahin noch einiges fertigbekommen. Das Haus ist maßgeschneidert, da es ihm wichtig war, seine alten Möbel mitzunehmen. Inmitten des baldigen Wohn- und Schlafzimmers stehen Getränke für uns bereit und alle begutachten die neu eingezogenen Wände zum Badezimmer hin sowie den frisch behandelten Boden. Ein wenig Baustellen-Flair kommt noch auf, dennoch lädt die Fläche dazu ein, sich ein Leben hier vorzustellen. Nach und nach erzählen mir auch die anderen, wie sie zum Projekt dazu gekommen sind.
Architekt Andreas ist seit 2018 dabei und wurde durch einen Zeitungsartikel auf das Projekt aufmerksam. Heiko kannte er zu diesem Zeitpunkt bereits aus anderem Kontext und wusste, dass es auch menschlich gut passen würde. Doch nicht alles an der Idee begeisterte ihn von Beginn an: „Ich möchte eigentlich gar nichts neu bauen, sondern bestehende Bausubstanz umnutzen, da einfach schon genügend da ist. Außerdem sind Tiny Häuser, wenn man sie einzeln stellt, auch durchaus umstritten.“
Heiko ergänzt: „Ein großer Kritikpunkt, der immer wieder bei Tiny Houses benannt wird, ist die Fläche, die ein Tiny House allein belegt. Kompaktere Bauweisen wie Mehrfamilienhäuser sind in dieser Hinsicht effizienter. Ganz theoretisch wäre es daher energetisch gesehen schon sinnvoll, wenn man nur noch hohe Mehrfamilienhäuser mit Tiny-Wohnungen bauen würde. Diese Gebäude sind rein ökologisch und klimaschutztechnisch die aller sinnvollste Lösung. Das ist klar und der Kritik müssen wir uns auch aussetzen.“ Entscheidend sei jedoch, was man miteinander vergleicht.