„Die Stadt hat sich zum Vorteil entwickelt – einen großen Schub gemacht"
Claudia Kayser im Portrait

Frau Kayser, wenn Sie an die Region Braunschweig-Wolfsburg denken – woran denken Sie dann?

Für mich ist das die Heimat – und natürlich auch die BraWo-Region. Ich empfinde die Region in ihrer Gänze als wirklich wertvoll. Ich bin im Jahr 1987 aus persönlichen Gründen hergezogen – und "hängengeblieben". Ich bin Norddeutsche, hier fühle ich mich wohl und hier gehöre ich her.

Sie engagieren sich mit der Volksbank BRAWO unter anderem auch in der Wolfsburger Innenstadt…

Die Innenstadt liegt uns als Volksbank BRAWO besonders am Herzen. Hier in Wolfsburg sind wir vor allem an zwei Stellen aktiv: Wir haben am Nordkopf sowie mitten in der Innenstadt gegenüber der City-Galerie große Areale, die wir entwickeln werden. Wir planen gemischt genutzte, urbane Quartiere und wollen auch Funktionen ansiedeln, die es noch nicht in Wolfsburg gibt. Wir wollen eine höhere Aufenthaltsqualität schaffen, damit die Menschen gerne dort sind.

Wo wir beim Thema Volksbank sind. Was bedeutet Ihnen denn Ihr Arbeitgeber?

Also, ich bin in der damaligen Volksbank Wolfsburg 1987 gestartet und zwei Mal zurückgekommen – ich glaube, das sagt alles. Als ich aus Wien zurückkam, habe ich wieder bei der Volksbank angefangen, das Vermögensmanagement geleitet und das Marketing aufgebaut. Mit der Fusion Wolfsburg-Braunschweig habe ich die Leitung der Marketingabteilung übernommen, war Pressesprecherin und wurde kurz darauf auch Stiftungsvorstandsvorsitzende der BraWo-Stiftung. Nachdem ich zwei Jahre bei einer anderen großen Bank hier in der Region war, bin ich auch von dort wieder gekommen und habe in Wolfsburg den Direktorenposten übernommen. Man hat in der Volksbank BRAWO sehr viele Möglichkeiten sich zu entfalten und sich einzubringen. Das ist mir wichtig. Das Schöne ist, das einem sehr viel Vertrauen geschenkt wird und man in seiner Arbeit viel Gestaltungsspielraum hat.

Sie sind ja auch in Wolfsburg und der Region eine absolute Netzwerkerin. Warum ist Ihnen dieses Netzwerken innerhalb der Region so wichtig? 

Ohne Netzwerke wäre ich jetzt nicht hier. Das ist wirklich ein Karrierebaustein und das kann ich jedem jungen Menschen nur ans Herz legen: Vernetzt Euch! Nach innen und nach außen, das ist extrem wichtig. Nur dann schafft Ihr es, auch mal über den Tellerrand hinauszublicken. Ihr müsst Euch mit anderen Akteuren, mit anderen Branchen auseinandersetzen und dabei offen sein.

Wie hat sich die Region aus Ihrer Sicht entwickelt?

Wolfsburg hat sich positiv entwickelt, alleine in der Zeit, in der ich in Wolfsburg bin. Ich habe mir mal die Mühe gemacht und die Meilensteine zusammengetragen: Der Allersee hat sich stark entwickelt und ist zu einem wunderschönen Freizeit- und Eventgelände geworden. Zum Courtyard Hotel haben wir wesentlich beigetragen, das konnte unsere Projektentwicklungstochter 2017 eröffnen. Das Kunstmuseum wurde 1994 eröffnet. Die Autostadt 2000, die Volkswagen-Arena 2002, das Phaeno 2005, die Designer Outlets 2007. Wir haben den ICE-Anschluss in der Zeit bekommen, wozu die IHK Lüneburg-Wolfsburg viel beigetragen hat. Dieser Anschluss ist sehr wichtig, da er uns der Achse Hamburg-Berlin-Hannover verbindet. Das sind die großen Bausteine und es kommt noch Vieles dazu, was sich drumherum mitentwickelt hat. Deswegen kann man schon sagen, dass die Stadt einen großen Entwicklungsschub gemacht hat. Natürlich ist Volkswagen immer ein wesentlicher Treiber, das ist auch wichtig und gut – der Konzern ist eigentlich unser Pulsschlag hier.

Mal angenommen Sie begegnen auswärts jemandem auf einer Tagung, den Sie in einem kurzen Gespräch von der Region überzeugen wollen…

Da greife ich gerne das auf, was ich eben schon gesagt habe: Volkswagen ist hier der absolute Pulsgeber in der Region. Die Region ist gleichsam eins der größten Ingenieurbüros Deutschlands. Wir sind ein Wissenschaftsstandort mit der TU Braunschweig, Ostfalia Hochschule, Forschungsflughafen, Helmholtz-Zentrum, École 42 und anderen. Wir sind also auch bildungstechnisch richtig gut unterwegs. Wir haben sehr unterschiedliche Orte in diesem Regionsverbund, das sorgt für Abwechslung: Wolfsburg ist jung und modern – Braunschweig hat eine tolle Altstadt, wir haben den Harz und viele weitere Freizeitmöglichkeiten in den Städten und in der Natur. Es ist schon echte Lebensqualität, dass ich alle Orte, die ich erreichen will, in der Region innerhalb einer halben Stunde erreiche. Ganz gleich ob Braunschweig, Gifhorn oder Peine.

An welchen Kulturorten oder in welchen Gastronomien verbringen Sie gerne Ihre Freizeit?

Ich bin gerne im Hallenbad Wolfsburg, das finde ich echt kultig und unheimlich schön. Im Lido ist das Essen sehr lecker. Wenn es um Natur geht, bin ich sehr gerne im Hasselbachtal – da kann man entspannt und ausgiebig spazieren gehen. Ansonsten bin ich ein Fan vom Kunstmuseum. Häufig bin ich auch in der Volkswagen-Arena beim Fußball oder bin in der Eisarena beim Eishockey. Restaurants gibt es so viele gute – das Ferdinands ist zum Beispiel eine Perle, um mal einen Geheimtipp zu nennen. Oder die Goldene Henne. Wenn Sie dort noch nicht waren, müssen Sie unbedingt mal hin – ganz tolle Gastgeber. Oder auch in das Wildfrisch, das wieder komplett anders ist, in seinem eher ländlichen Umfeld. Auch in den Schlossremisen sowie im Wolters Applaus Garten halte ich mich gerne auf.