Wer besucht nicht einmal gerne historische Stätten oder planscht gerne mit der Familie im kühlen Nass? Die Region Braunschweig-Wolfsburg hat vieles zu bieten, damit es an einem freien Tag nicht langweilig wird. Ob ein Besuch im Otterzentrum bei Gifhorn oder ein entspannter Spaziergang um die Lengeder Teiche im Landkreis Peine – hier ist für jeden etwas dabei.
Ab nach draußen:
Die schönsten Outdoorerlebnisse
Wolfsburg hält Parks bereit – für Wasser, Tiere und die Aller
Wer gerne Baden geht, ist im Südosten Wolfsburgs genau richtig. Nur etwa eine halbe Stunde fährt man mit dem Auto aus dem Zentrum der Großstadt bis in die Ortschaft Hehlingen, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln dauert es vom Hauptbahnhof aus ebenso lang. Der dort gelegene WasserPark ist von Ende April bis Anfang September geöffnet und besonders bei den jüngsten Familienmitgliedern beliebt – Kaffee und Kuchen halten die Eltern bei Laune.
Bevor der Park am Wochenende um 12 Uhr öffnet, können Frühaufsteher noch einen Abstecher in das Tiergehege Wolfsburg unternehmen. In dem frei zugänglichen Kleinod in der Nähe des Klinikums Wolfsburg erwarten die Besucher Wellen- und Nymphensittiche sowie Gold- und Diamantfasanen. Und gerade das Kaninchengehege in der kleinen, ehrenamtlich betriebenen Anlage lässt Kinderaugen strahlen. Deren Geburtstage könnt ihr hier übrigens auch feiern.
Alternativ(los) bleibt stets ein Ausflug zum Allerpark. Hier könnt ihr den ganzen Tag zubringen. Rund drei Kilometer umfasst der Fußweg entlang des Allersees, der zu einem ausgedehnten Spaziergang einlädt. Am Strand könnt ihr Sonne tanken und dabei den ambitionierten Stand-Up-Paddlern und Kanuten auf dem See zuschauen oder euch für eine Erfrischung selbst ins kühle Nass werfen. In der näheren Umgebung gibt es zudem Spielplätze – einen für Kinder und eine Calithenics Streetworkout Anlage zur Leibesertüchtigung für die Großen. Auf fünf ausgeschilderten Bereichen rund um den See dürft ihr außerdem Grillen – der anfallende Müll sollte jedoch mitgenommen oder in den bereitstehenden Behältern entsorgt werden.
Jahrhundertealte Hochkultur und Badespaß unter freiem Himmel – Schladen bei Wolfenbüttel
Im späten Mittelalter war das Wissen um sie verloren gegangen, doch die Kaiserpfalz Werla wurde wiederentdeckt. Im 10. Jahrhundert sicherte diese die königliche Herrschaft der Ottonen. Heute kann der größte archäologische Park Norddeutschlands im Norden Schladens von jedermann besichtigt werden. Dort erwarten euch Teile der Pfalzanlage, Grund- und Ringmauern sowie rekonstruierte Erdwälle, die auf eine kleine Zeitreise einladen. Die frei zugängliche Anlage liegt etwa eine Stunde Zugfahrt von der Kreisstadt Wolfenbüttel entfernt.
Wer so viel über Natur und Geschichte gelernt hat, hat ein wenig Entspannung verdient. Auch dafür hat Schladen die ideale Adresse parat – in der Straße Am Badeteich 1 liegt das örtliche Naturfreibad, das mit rund 34.000 Quadratmetern Liegewiese und Brockenblick aufwarten kann. Badeteich, Nichtschwimmerbecken mit Rutsche und Kinderbereich sowie diverse Sportanlagen außerhalb des kühlen Nass, wie etwa ein Beachvolleyballfeld, runden das Programm ab. Direkt nebenan im Restaurant Haus am See gibt es allerlei Stärkungen.
Unberührte Natur in der Stahlstadt
Im Ortskern von Gebhardshagen fühlt man sich unweigerlich ins Frühmittelalter versetzt. Denn dort befindet sich eine der ältesten Wasserburgen des Braunschweiger Landes, die um das Jahr 1000 erbaut wurde. Um die historisch bedeutende Burg aufrechtzuerhalten, engagiert sich der Förderverein Wasserburg Gebhardhagen e.V. Regelmäßig veranstalten die rund 120 Mitglieder Events im 2004 dafür hergerichteten Pferdestall – von Kabarettaufführungen bis zum Mittelaltermarkt, dem „spectaculum gebhardi hagensis“. Direkt neben den historischen Wehranlagen befindet sich zudem der Ritterburgspielplatz mit einer Reihe von Klettertürmen und anderen Attraktionen für Kinder.
Der ehemalige Klärteich 3 oder, wie er heute heißt, der Heerter See ist ein mehr als 270 Hektar großes Naturschutzgebiet im Herzen Salzgitters, nur eine halbe Stunde Fußweg vom Ortskern Gebhardshagens entfernt. Ausgedehnte Vegetationsflächen säumen das Ufer des Sees, der Heimat von rund 300 Vogelarten – etwa 110 von ihnen gelten als bestandsbedroht. Am südlichen und am nördlichen Ufer des Sees finden Hobby-Ornithologen und wahre Vogelkundler einen Beobachtungsturm, von dem aus die Tiere aus sicherer Entfernung beobachtet werden können.
Auf den Spuren des Bergbaus im Landkreis Peine
Im Süden des Landkreises Peine liegt die Gemeinde Lengede. Bis in die 1970er-Jahre hinein wurde hier Eisenerz gefördert. Auch heute noch zeugen unzählige Spuren von der Bergwerkstradition – etwa der sogenannte Seilbahnberg am östlichen Ortsrand der Gemeinde. Es handelt sich um eine Abraumhalde, deren Namen von der Seilbahn herrührt, mir der das Material Anfang des 20. Jahrhunderts auf die Erhöhung gebracht wurde. Von der mehr als 60 Meter hohen Aufschüttung aus habt ihr gen Norden einen Blick über den gesamten Peiner Landkreis sowie die Stadt Salzgitter im Süden.
Ebenfalls gen Süden, allerdings gerade einmal einen Steinwurf entfernt, befinden sich die Lengeder Teiche. Die ehemaligen Klärteiche sind heute ein Naturschutzgebiet in dem viele Vogelarten, wie Zwergtaucher oder der zu den Greifvögeln gehörende Rotmilan, ihre Heimat gefunden haben. Im Süden des Areals wurde eigens dafür im Jahr 1999 eine Beobachtungsplattform errichtet.
Wer nach der Erstürmung des Seilbahnbergs und dem Ausflug in das Naturschutzgebiet auf der Suche nach einer Stärkung ist, muss nicht weit laufen. Das Restaurant Athen befindet sich direkt am östlichen Ortseingang der alten Bergbaustadt.
Helmstedt – ein Landkreis atmet Geschichte
Der Landkreis Helmstedt hat vieles zu bieten – unter anderem eine geschichtsträchtige Vergangenheit. Ein Paradebeispiel ist der Kaiserdom in Königslutter – mit dem Grab von Kaiser Lothar III. Der Dom wurde zum größten Teil im 11. Jahrhundert erbaut und ist heute Sitz der Evangelisch-lutherischen Stiftskirchengemeinde der Stadt. Für Besucher ist der imposante Bau mit seinen prachtvollen Wandgemälden täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet.
Der Dom ist auch der Startpunkt des Geopfads Königslutter, der euch in rund zwei Stunden zu Fuß durch die historische Stadt Königslutter sowie die ausgedehnten Waldgebiete südwestlich der Ortschaft führt. Neben der atemberaubenden Natur des Elms könnt ihr am Wegesrand dieser Tour noch die Lutterquelle und den Steinbruch Hainholz besichtigen.
Wortwörtlich ein Haus vom Kaiserdom entfernt befindet sich das Museum mechanischer Musikinstrumente. Rund 250 Exponate entführen euch dort in frühere Zeiten, noch bevor Schallplatten als High Tech galten. Von Kunstspielklavieren und automatischen Geigen, Pauken, Trompeten und allem, was das Trommelfell in Schwingung bringt, gibt es hier für jede Altersgruppe etwas zu bestaunen.
Der Berg ruft im Landkreis Goslar
Rodeln muss kein Wintersport sein. Wer das am eigenen Leibe erleben möchte, ist auf dem Erlebnisbocksberg bei Hahnenklee im Landkreis Goslar genau richtig. Denn wer den sogenannten Liebesbankweg nach oben kraxelt, kann den Rückweg – dann um einiges schneller – mit der Sommerrodelbahn antreten. Nach oben geht es aber nicht nur auf einem der Wanderwege rund um den Berg; Sessellift und Kabinenbahn bieten Komfort. Im Spaßpark auf dem Gipfel können sich die kleinsten Familienmitglieder auf Trampolinen und Rutschen austoben. Im Bikepark am Fuße des Berges kommen Adrenalinjunkies auf dem Downhill- oder Racing-Track auf ihre Kosten.
In luftiger Höhe – 30 Meter über dem Boden – beginnt der Baumwipfelpfad bei Bad Harzburg. Rund einen Kilometer schlängelt sich ein Weg aus Holzbohlen entlang des Großen Burgbergs. Auf dem Weg zwischen den Baumkronen und 18 Plattformen gibt es 50 Erlebniselemente. Sie vermitteln allerlei Wissenswertes über die Natur, rund um den Pfad, den Harz und darüber hinaus. Der Pfad ist vom Bad Harzburger Stadtpark aus fußläufig innerhalb von einer Viertelstunde zu erreichen. Der Pfad selbst ist barrierefrei, in direkter Nachbarschaft gibt es aber auch noch die BaumSchwebebahn und den Märchenwald mit fünf bewegten Bühnen und der Modell-Brockenbahn für Kinder. Für eine Stärkung ist in der Wipfel-Bar gesorgt. Außerdem gibt es eine Adventure-Golf-Anlage auf dem Areal.
Otterzentrum, Kloster und Freibad – das ist Hankensbüttel im Landkreis Gifhorn
Zugegeben, der Name Otter-Zentrum wird dem Tierpark in Hankensbüttel nur teilweise gerecht. Denn dieser hat weitaus mehr als die pelzigen Wasserbewohner zu bieten: Marder, Dachse, Hermeline und weitere Vierbeiner tummeln sich in den großräumigen Gehegen am Isenhagener See im Osten der Gemeinde. Bei rund 30 Schaufütterungen am Tag können die Tiere auf dem rund sechs Hektar großen Gelände beobachtet werden. Direkt am See liegt auch das Restaurant des Tierparks. Die Planer des Zentrums vom Verein Aktion Fischotterschutz haben das Gelände so angelegt, dass sich hier ein halber oder ein ganzer Tag verbringen lassen. Und wen das Otterfieber packt, wird Otter-Spotter.
Wer sich für einen halben Tag entscheidet, hat noch ausreichend Zeit das Waldbad Hankensbüttel auf der anderen Seite des Isenhagener Sees zu erkunden. Die beiden Becken, davon eines für Nichtschwimmer, sind konstant auf wohlige 25 Grad Celsius temperiert.
Für die kleineren Gäste gibt es eine Reihe von Wasserrutschen und ein separates Kleinkinderbecken. Zwei Beachvolleyballfelder und Tischtennisplatten stehen für alle zur Verfügung, denen gerade nicht nach Liegewiese oder Abkühlung im Nass zumute ist.
Keine zehn Minuten Fußweg vom Waldbad entfernt in Richtung Süden, stehen seit 1345 die Bauten des Kloster Isenhangen. Der evangelische Damenstift ist eines der sechs sogenannten Heideklöster. Wer sich für die Geschichte dieses Ortes sowie seine Kunst- und Kulturgüter interessiert, ist herzlich willkommen. Die Bewohnerinnen bieten Führungen durch den Klostergarten und das Museum an. Die Pforten des Klosters stehen dienstags bis sonntags von 14.30 bis 17 Uhr im Rahmend der ein- bis anderthalbstündigen Führungen offen.
Elefantengras-Labyrinth, Badespaß und ein flotter Rundweg - ein Tagesausflug in Braunschweig
Im Westen Braunschweigs erstreckt sich ein Stück niedersächsische Flur – im Miniaturformat. Auf 240 Hektar breitet sich das Naherholungsgebiet Westpark mit Feldern und Wäldern, durchzogen von sauberen Kieswegen, aus. Und diese Flächen sind gespickt mit allerlei Sportmöglichkeiten: Im Park selbst hat die Stadt Discgolf-Körbe aufgestellt. In der Mitte des Areals befindet sich das sogenannte Elefantengras-Löwenlabyrinth in direkter Nachbarschaft zum Aussichtsturm, von dem aus alle Landmarken der Stadt zu sehen sind. Im Osten grenzt der Park mit einer Skateanlage an das Stadtgebiet an. Für die jüngsten Besucher gibt es dort aber auch einen Spielplatz mit großer Kletterpyramide. Aus Richtung Peine ist das Gelände über die Bundesstraße 1 oder sonst über die Autobahn 391 gut zu erreichen.
Im Nordosten wird der Westpark durch die Raffteiche begrenzt, die der Klub Braunschweiger Fischer e.V. unterhält. Sie geben dem im Süden angrenzenden Freibad ihren Namen, das mit einem beheizten 50-Meter-Becken sowie einem Nichtschwimmerbecken ausgestattet ist. Wer hoch hinaus will, springt in einem separaten Becken vom 1-, 3-, oder 5-Meter-Turm ins kühle Nass. Außerdem hat das im Sommer ganztags geöffnete Bad sowohl ein Beachvolleyball- als auch ein Beachsoccer-Feld zu bieten. Kleine Stärkungen für die Pause auf der Liegewiese gibt es am Kiosk.
Gerade einmal einen Katzensprung vom Westpark entfernt befindet sich das Ringgleis - eine Fußgänger- und Fahrradstrecke, die entlang einer ehemaligen Bahntrasse einmal um die Stadt herumführt. Wer Braunschweig auf dem Rad und abseits bekannter Straßen erkunden möchte, ist hier genau richtig. Auf bisher 22,5 fertiggestellten Streckenkilometern führt der Weg durch den Bürgerpark und entlang des Lokparks in den Osten der Stadt. Auf dem Weg bis zum Prinzen-Park wird der Hauptfriedhof passiert. Vom Heizkraftwerk im Norden führt die Strecke schließlich wieder nach Süden in Richtung Westbahnhof, wo sich der Kreis schließt.