In diesem Jahr fand der Lafferder Markt – der traditionell am letzten Mittwoch und Donnerstag im September begangen wird – bereits zum 231. Mal statt. Wie in jedem Jahr waren Tausende Besucher auf dem Krammarkt mit rund 230 Ständen. Händler und Schausteller aus der ganzen Bundesrepublik waren mit dabei. Was macht die Faszination Lafferder Markt aus? Dieser Frage bin ich mit meiner ganzen Familie auf den Grund gegangen.
Faszination Lafferder Markt
Mittwochabend. 19 Uhr. Wir wohnen nur rund 10 Kilometer von Lafferde entfernt. Mit dem Auto sind wir also schnell da. Dreimal so lang dauert allerdings die Suche nach einem Parkplatz. Es ist unglaublich. Kaum passieren wir das Ortsschild, reiht sich auch schon ein Auto an das andere. Nicht nur viele Peiner machen sich jedes Jahr auf den Weg nach Lafferde. Wir sehen Autos aus Hildesheim, Hannover, Braunschweig, Helmstedt. Viele pilgern auch zu Fuß oder mit den Rad dorthin. Der Lafferder Markt ist beliebt.
Entlang der Marktstraße und am Wasserturm tobt der Bär
Auf der gewohnten Meile entlang der Marktstraße, rund um den Wasserturm und auf dem Marktplatz tobt der Bär. Menschenmassen schieben sich die enge Straße entlang. Es beginnt zu regnen. Aber auch das ist eine Tatsache, die der Marktbesucher hinnimmt. Ob Sonnenschein, Regen oder Schnee – es gibt hier kein schlechtes Wetter.
Wasserfeste Kleidung gehört ebenso traditionell zum Lafferder Markt dazu wie die vielen bunten und originellen Artikel, die auf dem Krammarkt feilgeboten werden. Teilweise sehr lautstark wie bei „Bananen-Fred“, der mit flotten Sprüchen sein Obst an den Mann und die Frau bringt. Auch Oliver Schrader, der „Nudel-Olli“, fehlt nicht. Seit Jahren kommt er nach Lafferde und wirft eine Packung Nudeln nach der anderen in die Tüte: „Und noch eine und noch eine, los, nur zehn Euro. Gib her die Kohle“, hallt es über den Platz.
Wurst-Herby auf dem Lafferder Markt / MEINE-REGION.de
Angeboten wird auf dem Markt alles. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Reinigungs- und Pflegemittel für alle erdenklichen Schmutzarten, Blumenzwiebeln, Pfannen, Töpfe, Lederwaren, Bürsten, Bekleidung, Spielzeug. Es duftet nach fremdländischen Gewürzen und Ölen. Doch vor allem sind es Haushaltsgeräte, mit denen die geneigte Hausfrau zum Beispiel blitzschnell Salate zubereiten kann. Vom Staubsauger bis zum Hosengummi reicht das Angebot.
Naschkatzen aufgepasst!
Begeisterung lösten bei uns diesmal Nuss- und Fruchtmischungen aus. Wir lassen uns getrocknete und gesüßte Kokosnuss, Feigen, Datteln oder Ananas schmecken. Naschkatzen wie wir kommen voll und ganz auf ihre Kosten, denn neben gebrannten Mandeln gibt es Eis, meterlange Fruchtgummis, Crêpes. Auch Deftiges wird feilgeboten: Bratwurst, Modes Heideschinken, Schupfnudeln, Pizza, Baguette, Fischbrötchen, Kartoffelpuffer – frisch vom Heimat- und Kulturverein hergestellt – für jeden Geschmack ist genau das Richtige dabei, was natürlich auch für die durstigen Kehlen gilt.
Wer dem ganz großen Trubel etwas entgehen möchte, trifft sich auf dem Marktplatz und ist mitten drin in der Volksfestatmosphäre. Autosscooter und Berg- und Tal-Bahn gehören hier ebenso zum typischen Bild wie Schießbuden und ein Bierzelt mit Sitzgelegenheit.
Und was macht jetzt die Faszination aus?
Der Markt öffnet um 9 Uhr in der Früh und endet um 23 Uhr. Er findet mitten in der Woche statt. Und doch zieht er Tausende Besucher an. Groß und Klein, Alt und Jung. Genau das ist es: Der Lafferder Markt bietet für jeden etwas. Ob in kulinarischer Hinsicht oder weil man eben dort genau das Nähgarn findet, was man schon seit Monaten sucht. Hier trifft man sich, verlebt ein paar unbeschwerte Stunden. Staunt über das, was angeboten wird, lässt sich von den Wursthändlern für einen Schnäppchenpreis die Taschen vollpacken. Satt und glücklich treten wir den Heimweg an und sind uns sicher: Im nächsten Jahr kommen wir wieder.