Wenn der Duft von Glühwein und gebrannten Mandeln in der Luft liegt, erwachen Weihnachtsgefühle – vertraut und doch jedes Jahr aufs Neue magisch. In diesem Advent besucht unsere Autorin Beate Ziehres zwei ganz unterschiedliche Weihnachtsmärkte, um sich auf die wohl schönsten Wochen des Jahres einzustimmen: die Weihnachtsstadt Peine und den Winterzauber in der Autostadt Wolfsburg.
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Beate Ziehres
Weihnachtsmärkte: stimmungsvoller Zauber von Peine bis Wolfsburg
Peine: Ein Weihnachtsmärchen wie aus der guten alten Zeit
Angekommen auf dem Historischen Marktplatz in Peine, fühle ich mich gleich in eine andere Zeit versetzt. Fachwerkfassaden leuchten im warmen Licht, Kinderlachen mischt sich mit Musik und über dem „Wohnzimmer Peines“ liegt der süße Duft von Schmalzkuchen. Die nostalgische Kindereisenbahn, die eine fantasievolle Mini-Landschaft umrundet, zieht die Kleinsten an. Aber auch das klassische Karussell mit Cinderellas pinkfarbener Kürbis-Kutsche, herausgeputzten Pferden und Feuerwehrauto ist sehr beliebt.
Der Weihnachtsmann erscheint nicht alleine, eine Dame in prächtiger Nussknacker-Uniform begleitet ihn. Ein außergewöhnlicher Auftritt, wahrscheinlich Teil einer liebevoll gepflegten Tradition – feierlich und ein bisschen ehrfurchtgebietend, vor allem für die Kinder.
Bei Einbruch der Dämmerung füllt sich der Platz zusehends. Die Schlange vor der Schmalzkuchen-Bude wird länger, Quarkbällchen tauschen schnell den Besitzer und aus der Churro-Bude duftet es verlockend nach Schoko- und Karamellsoße. Dazwischen stapeln sich Kartoffelsäcke. Der heiße, würzige Kartoffel-Twister ist vor allem bei den jungen Marktbesuchern sehr beliebt.
Im Weihnachtswäldchen rund um den Marktplatz-Brunnen genieße ein heißes Getränk. Hier kann man sich einfach hinsetzen, den bunten Trubel beobachten und den Zauber wirken lassen.
Autostadt Wolfsburg: Winterzauber aus Licht und Eis
Ganz anders und doch genauso festlich ist der Winterzauber in der Autostadt Wolfsburg. Hier kommen traditionell Winterträume in Bewegung. Das Herzstück ist die große Eisfläche, die glitzernd auf dem See zwischen Konzernforum und Pavillons liegt. Familien, Paare und Jugendliche drehen ihre Runden, während über ihnen die Musik den Rhythmus vorgibt.
Nebenan toben die Kinder auf dem Schneespielplatz oder stürzen sich jubelnd die Rodelbahn hinunter. Die Warteschlange vor dem historischen Kettenkarussell zieht sich um den riesigen Weihnachtsbaum bis fast zur Piazza – doch niemand scheint sich daran zu stören, zu schön ist die Vorfreude.
Ich folge dem Duft von Zimt und Vanille und lande mitten auf dem Wintermarkt. Hier gibt es alles, was das Herz an einem Tag wie diesem begehrt: Mohnschupfnudeln, Kaiserschmarrn, die legendäre VW Currywurst – und meine persönliche Entdeckung dieses Abends: ein Apfel-Crumble mit Schokoladensoße. Dazu gibt es dampfenden Bratapfel-Punsch.
Als die Dämmerung einsetzt, verstummt auf ein geheimnisvolles Zeichen hin das Stimmengewirr kurz. Und dann geschieht das, worauf alle gewartet haben: Mit einem Mal leuchten Tausende, ach, gefühlt Millionen Lichter auf – an Brücken, Fassaden und vor allem Bäumen. Wellen der Begeisterung gehen durch die Menge und hinter dem ersten rot glühenden Schornstein des Kraftwerks glimmt ein letzter Rest der Abendsonne.
Beate Ziehres
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Zwei Märkte, zwei Stimmungen – immer Weihnachtsgefühle
Ob urig und vertraut wie in Peine oder glitzernd und modern wie in Wolfsburg – diese beiden Weihnachtsmärkte zeigen, wie vielfältig unsere Region ist. Hier verschmelzen Tradition und Innovation zu einem winterlichen Erlebnis, das alle Sinne anspricht. Wer die Adventszeit mit offenen Augen und warmem Herzen genießt, findet hier sein kleines Stück Weihnachtsglück.
