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Chef und Chefkoch im Scheinich´s: der gebürtige Schöninger Frank Schulze. Holger Reichard

Das andere Scheinich´s - Genuss auf drei Etagen
Schöningens Kult-Restaurant

„Komet alle nah Scheinich“, heißt es in einem alten Informationsblatt zum Tag der Braunschweigischen Landschaft. Das ist plattdeutsch und bedeutet: Kommt alle nach Schöningen! Zeit, diese Aufforderung zu erneuern. Der Anlass ist dieses Mal allerdings  ein ganz spezielles Restaurant in der Innenstadt Schöningens, das neben liebevoll zubereiteten Speisen viele interessante Geschichten zu bieten hat: »Das andere Scheinich’s«.

Der ideale Zwischenstopp auf dem Weg von Frankfurt nach Berlin

Wer in Schöningen oder in der weiteren Umgebung von Schöningen wohnt, dem muss man »Das andere Scheinich’s« nicht erklären. Es ist bekannt und äußerst beliebt, bei den jüngeren Menschen ebenso wie bei den älteren. Der Ruf des Restaurants reicht aber auch über die Grenzen Schöningens hinaus. Nicht wenige Gäste kommen aus Braunschweig, Wolfsburg oder Haldensleben angereist, nur um in seinem Restaurant zu speisen, erklärt Frank Schulze. Hin und wieder sogar aus noch größerer Entfernung. So macht beispielsweise ein Team, das alle vier Wochen teure Limousinen von Frankfurt am Main nach Berlin überführt, immer wieder Zwischenstopp bei ihm in Schöningen und im Scheinich´s. »Klar, das liegt auf halber Strecke«, sagt Frank Schulze, »aber deswegen kommen sie nicht regelmäßig in mein Restaurant, sondern wegen des leckeren Essens.«

Die Zubereitung von Mahlzeiten ist seit jeher eine besondere Leidenschaft von Frank Schulze. Deshalb arbeitet er auch kontinuierlich an seiner Speisekarte. Er wählte nach und nach bessere und spezielle Zutaten, verfeinerte die Soßen, griff auf alte Schöninger Rezepte zurück und entwarf eigene, völlig neue Kreationen. Vor allem, als im Herbst 2017 größere Räumlichkeiten frei wurden und er in der Niederstraße 44 mit »Das andere Scheinich’s« seine zweite Lokalität eröffnete.

Chef und Chefkoch im Scheinich´s: der gebürtige Schöninger Frank Schulze. Holger Reichard
Chef und Chefkoch: der gebürtige Schöninger Frank Schulze.

Die Kartoffeln im Scheinich´s kommen von Bauer Knust

Aber was genau zeichnet seine Gerichte aus? Zum einen ist es natürlich die liebevolle Art der Zubereitung. Eine wichtige Rolle spielt aber auch die Herkunft der Zutaten: Sie stammen fast alle aus der Region. Die Kartoffeln zum Beispiel kommen vom Bauer Knust aus Esbeck und die Brötchen für die Burger aus der Schöninger Vollkorn-Bäckerei Sartorius. Das Fleisch stammt aus der Schöninger Hausschlachterei Peukert, ein von der EU zertifizierter Betrieb. Das Unternehmen bezieht seine Tiere ausschließlich aus landwirtschaftlichen Betrieben in der näheren Umgebung, wo sie artgerecht gehalten werden und durch kurze Transportwege einem möglichst geringen Stress ausgesetzt sind. Alle Gerichte im »Scheinich’s« sind hausgemacht und werden von Frank Schulze und seinem Team frisch zubereitet, selbst die Soßen und Remouladen.

Fleisch so zart wie ein Samtkissen

»Wenn Du „Das andere Scheinich’s“ besuchst, musst Du unbedingt einen Burger essen«, wurde mir in Vorbereitung auf den Restaurantbesuch nahegelegt. Eine nachvollziehbare Empfehlung. Denn »Das andere Scheinich’s« hat insgesamt 13 verschiedene Burger in unterschiedlichen Größen im Programm. Von der klassischen Variante über den Chili Cheese oder auch Guacamole Cheese Burger bis hin zum »Das Ding XXL Double Steakhouse Burger«. Doch Frank Schulze empfiehlt mir, das Schaschlik zu probieren, und das wäre nach meinem Besuch in seinem Restaurant auch mein Tipp. Denn das Fleisch ist so zart und weich wie ein Samtkissen; die Soße, eine eigene Kreation, deren genaue Rezeptur der Chefkoch nicht verraten möchte, ein kulinarischer Hochgenuss.

Hier wird ein Burger im "Anderen Scheinich´s" zubereitet

Zweithöchste Kneipendichte Deutschlands

Wer über das Essen in die Geschichte der Stadt Schöningen eintauchen möchte, dem seien „Juttas Currywurst“ oder „Huhn à la Renate“ ans Herz gelegt. Rezept und Zubereitung stammen aus einer Zeit, als Schöningen, natürlich im Verhältnis zur Größe des Ortes, nach Düsseldorf die zweitgrößte Kneipendichte in ganz Deutschland hatte. »Das war in den 70er und 80er Jahren der Fall«, erzählt Frank Schulze. „Juttas Currywurst“ oder „Huhn à la Renate“ waren damals die Renner. Frank Schulze hatte Jutta und Renate vor einigen Jahren nach der Art der Zubereitung befragt und diese Klassiker aus Schöningens Vergangenheit in sein Repertoire im Scheinich´s überführt.

Das Quartier im Univiertel
Von Burgerbar bis Kneipenfeeling

Das Malle-Menü gibt´s mit Sangria

Stillstand gibt es für Frank Schulze nicht. Er ist immer auf der Suche nach neuen Ideen und Möglichkeiten. Aktuell denkt er darüber nach, neben seiner kleinen, aber feinen Auswahl an vegetarischen Gerichten auch Veganes anzubieten und Limonaden selbst herzustellen. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis beides in seinem Restaurant bestellt werden kann. Fest im Programm verankert sind saisonale Angebote wie Grünkohl oder Matjeswochen, oder auch – wie im letzten Sommer – das sogenannte Malle-Menü, zu dem unter anderem selbstgemachtes Aioli und Sangria gereicht wurden.

»Das andere Scheinich`s« liefert selbstverständlich auch außer Haus. In der Hochphase der Corona-Pandemie mit ihren vielen Lockdowns hat sich dieser Service besonders bewährt. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten dadurch gehalten werden. Über spezielle Angebote wie Schnitzel- und Frühstücksbuffets informiert das Restaurant vor Ort oder auch auf seiner gutbesuchten Facebook-Seite. Wer »Das andere Scheinich`s« am Wochenende besuchen möchte, sollte sich vorher allerdings einen Tisch reservieren.