Header image Shirin Schönberg

Frischer Fisch vom Fischgut Riddagshausen

Klaus Lübbe ist Fischwirtschaftsmeister. Seit 1984 bewirtschaftet er das Fischgut in Riddagshausen und versorgt seine Kunden mit artgerecht aufgezogenem Fisch.

Es gibt wohl keinen idyllischeren Arbeitsplatz als den von Klaus Lübbe. Das denke ich, als ich an einem kühlen, trüben Wintermorgen an den Riddagshäuser Teichen vorbei zum Fischgut spaziere. Am Ende des Fischerwegs mitten im Naturschutzgebiet wohnt und arbeitet die Familie Lübbe. Neben dem Wohnhaus befinden sich der Hofladen, in dem der frische Fisch verkauft wird, eine Räucherkammer, ein Gebäude zum Schlachten und Ausnehmen der Fische und die großen Hälteranlagen, in denen die Fische die Wintermonate verbringen.

 

Leben mit den Fischen seit mehr als 30 Jahren

Im Jahr 1984 hat Klaus Lübbe die Pacht für das Fischgut übernommen. „Ich habe schon während meiner Schulzeit in einer Fischzucht ausgeholfen“, erzählt der 61-Jährige. Nach der Schule machte er eine Ausbildung zum Fischwirtschaftsmeister – ein landwirtschaftlicher Ausbildungsberuf. Als die Pacht für das Fischgut in Riddagshausen frei wurde, kam Klaus Lübbe nach Braunschweig. Seitdem ist die 900 Jahre alte Teichanlage sein Zuhause. Dort züchtet er im Familienbetrieb Besatzfische und vermarktet Frischfisch und Räucherfisch im eigenen Laden. Weitere Standorte des Fischereibetriebs sind Tangeln und Lochow.

Ein Teich ist wie eine Wundertüte

In den Sommermonaten beginnt der Tag von Klaus Lübbe häufig mit einer Kontrollfahrt. Dann steigt er auf sein Fahrrad und radelt zu den Teichen, um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist. In den Riddagshäuser Teichen leben Karpfen, Barsche, Hechte, Aale und Schleie. Auch Forellen kann man in Riddagshausen kaufen. Diese werden allerdings nicht vor Ort, sondern am Standort in Tangeln gezüchtet.

Im Frühjahr findet der Fischbesatz in Riddagshausen statt. Während die Fische dann im Sommer in den Teichen sich selbst überlassen sind, kommt es im Herbst in Riddagshausen zum großen Abfischen, wenn für die Wintermonate die Teiche trockengelegt werden. „Wenn man einen Teich abfischt, ist das wie eine Wundertüte“, erklärt Klaus Lübbe. „Wenn man von der Natur lebt, ist man abhängig. Man kann nie genau vorhersagen, was passiert.“ So seien nach dem sehr heißen und trockenen vergangenen Sommer die Fische etwas kleiner gewesen als in anderen Jahren. Vermutlich, weil sie im Sommer weniger Insektenlarven als Nahrung gefunden haben.

 

Selbst geräuchert, nachhaltig - wo kann Fischkauf besser sein?

Nach dem Abfischen kommen die Fische in die Hälteranlagen auf dem Fischgut und werden von dort aus vermarktet. Dabei ist laut Klaus Lübbe der klassische Weihnachtskarpfen immer noch sehr beliebt. Aber auch die vor Ort selbst geräucherten Fische sind einen Ausflug nach Riddagshausen wert. Und wie könnte man Fisch nachhaltiger kaufen, als aus den Riddagshäuser Teichen, frage ich mich. Schließlich kann man ihn von dort aus sogar mit dem Fahrrad nachhause transportieren. „Wir bemühen uns, unseren Fisch direkt zu vermarkten“, sagt Klaus Lübbe. „So kann man als Familienbetrieb sichergehen, dass das, was man erntet, zu vernünftigen Preisen verkauft wird.“

Verkaufszeiten im Fischereibetrieb Lübbe sind montags bis samstags von 9 Uhr bis 12.30 Uhr und von 13.30 Uhr bis 18 Uhr und sonntags von 9 Uhr bis 12.30 Uhr.

Weitere Infos unter www.fischereibetriebe-luebbe.de