Sonderausstellung "Facettenreiche Insekten"
Die aktuelle Wanderausstellung „Facettenreiche Insekten“ ist in Ermangelung einer Sonderausstellungsfläche im vormaligen Insektensaal des Naturhistorischen Museums zu sehen. Das Naturhistorische Museum Braunschweig konzipierte die Ausstellung, die sich mit der Vielfalt, der Gefährdung und dem Schutz von Insekten befasst, gemeinsam mit dem Zoologischen Museum des Leibniz-Instituts zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) in Hamburg.
„Die Ausstellung basiert auf einer Studie aus dem Jahr 2017. Diese kommt zu dem Ergebnis, dass in den vergangenen Jahrzehnten sowohl die Artenvielfalt als auch deren Häufigkeit sehr stark abgenommen hat“, sagt Dr. Reich. Dabei sind Insekten die artenreichste Gruppe aller Lebewesen. Sie stellen mehr als 70 % der Tierarten weltweit. Die interaktive Sonderausstellung „Facettenreiche Insekten“ will für die ökologische Bedeutung der Insekten sensibilisieren und zum aktiven Insektenschutz einladen.
Besonders im Modul Lebensräume geht es um den Artenverlust, beispielsweise bei standorttreuen und hochspezialisierten Schmetterlingen. „Feuchtgebiete werden trockengelegt, Steinvorgärten angelegt und offene Landschaften aufgeforstet. So verschwinden zahlreiche Lebensräume. Wir müssen an einigen Stellen deutlich sagen, dass die Hälfte der 3700 Arten, die in Deutschland vorkommen, gefährdet ist. Einige wurden seit 50 oder 100 Jahren nicht mehr gesichtet“, verdeutlicht Reich das Anliegen. Die Ausstellung wird für etwa sechs Monate in Braunschweig und danach in weiteren Städten in Norddeutschland zu sehen sein.