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Alles unter einem Dach
Das Ärztehaus am Städtischen Klinikum

„Med51!“ heißt das neue Ärztehaus am Klinikum in Wolfenbüttel, das im Oktober 2016 seinen Betrieb aufgenommen hat. Fünf Monate nach der Eröffnung treffe ich mich für ein erstes Fazit mit der Geschäftsleitung der ME GMBH, Dr. Jutta Wiesner und Dr. Detlef Kimmling.

Es liegt etwas abseits der Straße, einige Meter entfernt von Wolfenbüttels Hauptschlagader nach Braunschweig. Nur eine nüchterne Stele an der Einfahrt weist den Weg zum Objekt. Und doch ist das neue große Ärztehaus der Stadt längst allseits bekannt und ein wichtiger Bestandteil der lokalen Gesundheitsversorgung, wie mir ein Blick auf den gut belegten, großzügigen Parkplatz beweist.

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Vielfältige Angebote unter einem Dach

Bevor ich das Haus betrete, werfe ich einen Blick auf die Infoschilder. Eine bunte Mischung hat sich hier angesiedelt: Gynäkologie und Chiropraktik im 3. Obergeschoss, eine internistische Hausarztpraxis mit diabetologischem Schwerpunkt  und ein Pflegedienst auf der 2. Etage, darunter Physiotherapie und Logopädie-Ergotherapie sowie im Erdgeschoss eine augenärztliche und eine psychotherapeutische Praxis. Zusätzlich hat der Landkreis als Träger der Rettungsdienste seine Notarztwache im Gebäude untergebracht: Arzt, Fahrer und Auto haben hier neue Räumlichkeiten gefunden.

Auf der dritten Etage erwarten mich die beiden Initiatoren des Projekts, Dr. Jutta Wiesner und ihr Mann Dr. Detlef Kimmling, die mich herzlich begrüßen. Zu meiner Freude hat sich auch Axel Burghardt zu uns gesellt, der Geschäftsführer des Städtischen Klinikums, in dessen direkter Nachbarschaft das Med51! steht.

 

Schnelle Versorgung für Patienten gewährleisten

Axel Burghardt erklärt mir: „Ein solches Ärztehaus in der Nachbarschaft war schon lange ein ausdrücklicher Wunsch unseres Klinikums.“ Und zwar nicht, das unterstreicht er als Vertreter dieser öffentlich-rechtlichen Anstalt, um dem Krankenhaus neue Patienten zuzuführen, sondern um über kurze Wege die Zusammenarbeit der einzelnen Disziplinen und insbesondere die Nachsorge der Patienten nachhaltig zu verbessern. Das leuchtet mir ein: Über die unmittelbare Nachbarschaft gedeihen Kooperationen, die für schnelle Entscheidungen sorgen – so eingespielte Teams erhöhen die Versorgungsqualität aller Patienten.

 

Platz für Besucher aus der ganzen Region

Das Klinikum war es auch, das die benötigten Flächen zur Verfügung stellte: Das ca. 1.000 Quadratmeter große Grundstück, auf dem früher das alte Schwesternwohnheim stand, wurde an den neuen Betreiber verkauft, damit das Med51! entstehen konnte. Auch die neuen 56 zur Verfügung stehenden Parkplätze vor dem Objekt werden durch das Klinikum bewirtschaftet; große Erlöse ergeben sich hier aber wohl nicht: „Alle Besucher des Med51! parken hier kostenfrei“, führt Dr. Jutta Wiesner aus, die seit letztem Juli selbst ihre Praxis im Ärztehaus betreibt.

Und diese Besucher kommen mitunter von weit her: „Das Einzugsgebiet der Praxen reicht über ganz Süd-Braunschweig, über Königslutter bis nach Helmstedt“, erfahre ich von ihr. Möglich wird dies durch die enorm verkehrsgünstige Lage.

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Komfortabel und einmalig

Aber auch viele Wolfenbütteler Bürger schätzen bereits die komfortablen Parkmöglichkeiten, sind zum Beispiel doch die meisten hiesigen Augenärzte in der nicht gerade autofahrergünstigen Innenstadt angesiedelt. Doch nicht nur der Komfort spielt hier eine Rolle: „In unserem Haus haben wir mit Frau Stötzel die einzige Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie im gesamten KV-Bezirk (Kassenärztliche Vereinigung)“, betont Dr. Jutta Wiesner die Qualität des Angebots.

Überhaupt ist das Konzept des Hauses in dieser Art hier einmalig, erfahre ich. Der Gedanke des „family doctor’s home“ – also einer Versorgungseinheit für die ganze Familie – habe dem Projekt von Anfang an Pate gestanden.

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Mögliche Erweiterung

Gegen Ende bekomme ich von Dr. Detlef Kimmling einen kleinen Ausblick: Das Brandschutzkonzept des Med51! sei extrem aufwendig und extra bereits für einen möglichen Erweiterungsbau konzipiert. Eine Einrichtung für betreutes Wohnen wäre beispielsweise denkbar. Und auch das dafür notwendige Grundstück steht bereits zur Verfügung, wie ich mich beim abschließenden Rundgang vergewissern kann. Wir dürfen also gespannt sein!