Als einer der führenden Nutzfahrzeug-Hersteller in Europa bedient die Marke MAN Truck & Bus SE mit handlichen Transportern bis hin zu gigantischen Sonderfahrzeugen alle Segmente in diesem Bereich. In Salzgitter fertigen 2.400 Mitarbeitende des Unternehmens nach einem fundamentalen Umbau des Standortes heute unter anderem Achsen und Kurbelwellen. Damit hat sich das Werk in der jüngsten Zeit vom Montage- in einen Komponentenstandort und internationalen Teileversorger verwandelt.
MAN in Salzgitter:
gut aufgestellt für die Zukunft
MAN baut aktuell den Standort Salzgitter mit einer Werksfläche von über 1,1 Millionen m² zum Komponentenwerk und internationalen Teileversorger um. Am Standort in Salzgitter liegen die Schwerpunkte auch in Zukunft gleichermaßen auf einer starken Komponentenproduktion sowie auf dem Kompetenzzentrum für die weltweite Ersatzteillogistik. Das Herzstück der Komponentenproduktion bildet die Fertigung wesentlicher Einzelteile für nicht-angetriebene Achsen und die Achsmontage für alle Fahrzeugwerke der Marken MAN und Scania in Europa. Darüber hinaus bleibt die Kurbelwelle eine zentrale Komponente für den Standort. Bis 2024 wird die Kapazität auf 100.000 Stück pro Jahr erweitert und fokussiert sich auf den neuen markenübergreifenden Motor CBE. Außerdem erfolgt der Versand aller CKD-Sätze aus dem Komponentenwerk. CKD bedeutet „Completely Knocked Down“ – CKD steht für Completely Knocked Down und bedeutet, dass in Einzelteile zerlegte Fahrzeuge – sorgfältig in Kisten eingepackt – meist verschifft und in fernen Ländern zusammengebaut werden.
Der Standort Salzgitter stellt den Dreh- und Angelpunkt der MAN Ersatzteillogistik dar. Mit der Neuausrichtung des Spare-Parts-Netzwerkes wurde zum einen die Zentralisierung der Netzwerkplanung und zum anderen die Optimierung der Supply Chain für Ersatzteile erfolgreich umgesetzt. Die hiermit verbundene Routenoptimierung zwischen dem Logistikzentrum in Salzgitter und dem Regionallager in Dachau führt zu erheblichen Kosteneinsparungen.
2023 hat MAN die Genehmigung erhalten für den vierten Bauabschnitt ihrer 50.000 Quadratmeter großen Halle für Ersatzteillogistik.
Zukunftsfähige Produkte
Im Werk Salzgitter mit seinen knapp 2400 Mitarbeitenden entstehen die nicht-angetriebenen Achsen für den kompletten MAN-Verbund und auch für Scania. Damit trägt der Standort die Produktionsverantwortung für eine Schlüssel-Systemkomponente aller Lkw und Busse der beiden Marken. Außerdem fertigt das Werk Kurbelwellen sowie Spezialrohre für medienführende Bereiche im Fahrzeug. Mit der Produktion qualitativ hochwertiger Kurbelwellen folgt das Unternehmen einer mehr als 100 Jahre alten Tradition in der Region.
Standort zwischen Tradition und Moderne
Die Zukunft des elektrischen Fernlastverkehrs wird auch am MAN-Standort in Salzgitter gebaut. Die Produktion des neuen MAN eTruck startet ab 2024 zwar im MAN-Stammwerk in München. Der Standort Salzgitter wird im Rahmen des Werkverbunds von MAN und TRATON dabei jedoch eine wichtige Rolle für die Komponentenfertigung und die Ersatzteillogistik spielen.
Für den Umstieg auf batterieelektrische Trucks müssen noch einige Voraussetzungen geschaffen werden. „Der technologische Umbruch ist in vollem Gange. Schon 2030 soll die Hälfte unserer jährlich in Europa zugelassenen Lkw batterieelektrisch sein“, sagt MAN CEO Alexander Vlaskamp. „Damit das gelingt, brauchen wir einen europaweiten Aufbau von rund 50.000 öffentlichen Lkw-Ladesäulen und einer CO2-Bepreisung, die E-Lkw wirtschaftlicher als Diesel macht.“
Um beispielsweise auch lange Transportstrecken elektrisch abdecken zu können, sollen Fernverkehrs-Lkw in der 45-minütigen Lenkzeitpause der Fahrer vollständig aufgeladen werden können. An der Entwicklung des dafür notwendigen Megawattladens (MCS) ist MAN über das NEFTON-Projekt mit zahlreichen Partnern beteiligt. Das Forschungsprojekt NEFTON (Nutzfahrzeugelektrifizierung zur Transportsektoroptimierten Netzanbindung) ist ein Zusammenschluss von sechs Partnern aus Industrie und Forschung.
Für diesen voraussichtlich ab 2025 verfügbaren MCS-Standard ist der neue MAN eTruck technisch bereits vorbereitet. Fernverkehrstaugliche Tagesreichweiten bis zu 1.000 Kilometer werden möglich. Und mit seinen variablen Batteriekonfigurationen zwischen 300 und 500 Kilowattstunden (kWh) nutzbarer Kapazität wird er auch andere typische Transportaufgaben heutiger Lkw problemlos abdecken, zum Beispiel die geräuscharme und abgasfreie Abfallentsorgung in der Stadt oder die klimafreundlichere Abholung von Milch beim Biobauern.
Auch im Bereich der Ladeinfrastruktur bereitet MAN die Elektromobilität intensiv mit vor und baut in einem Joint Venture von TRATON und weiteren Partnern in den nächsten fünf Jahren 1.700 Hochleistungsladepunkte für Lkw entlang der wichtigen europäischen Fernstraßen auf. Zusätzlich berät MAN Kunden schon jetzt ganzheitlich beim Umstieg auf die Elektromobilität und bietet über Partner auch die benötigte Ladeinfrastruktur an.
Grünes Werk
Ökologische Verantwortung spielte und spielt beim Umbau des Standortes eine wichtige Rolle. Ziel der Planer: Salzgitter soll auch in Zukunft konkurrenzfähig aufgestellt sein. Wertvolle Ressourcen zu schonen und klimaschädliche Aktivitäten zu vermeiden steht deshalb im Werk ganz oben auf der Agenda.
MAN hat sich ein neues Umweltprogramm auferlegt. Bis 2023 strebt MAN an, eine CO2-neutrale Produktion umzusetzen bei einer 95-prozentigen CO2-Reduzierung und einer maximal 5-prozentigen Kompensation.
Wie ist das gelungen? Thomas Rennemann erklärt uns, dass die Nachhaltigkeitsstrategie des Standortes auf drei Säulen steht: grünes Produkt, grüne Supply Chain und grüne Fabrik.
Grüne Supply Chain
Innerhalb wie außerhalb des Werkes optimierten die Planer die Logistikwege. Einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet hier der Einsatz von Lang-Lkw, die fertig montierte, riesige Fahrerhäuser für den CKD-Prozess aus München nach Salzgitter transportieren.
Grüne Fabrik
Dank einer Kooperation mit dem benachbarten Unternehmen Salzgitter Flachstahl nutzt MAN die Abwärme der Hochöfen zum Heizen der Betriebsgebäude. Außerdem wurde das Werk mit LED-Lampen ausgestattet, die zum einen Strom sparen und zum anderen angenehmeres und helleres Licht spenden als herkömmliche Beleuchtung.
Engagierte Mitarbeiter
Knapp 2400 Mitarbeiter – das klingt groß! Die Fluktuationsrate spricht eine deutliche Sprache: Sie liegt unter einem Prozent. Häufig haben die Mitarbeiter im Laufe ihres langen Berufslebens zahlreiche unterschiedliche Bereiche des Unternehmens und viele Kollegen kennengelernt.
Um den technischen Umbruch zu meistern, sind die Mitarbeiter der Schlüssel. Weiterqualifizierung und neue Ausbildungsfelder sind nötig, um den Wandel aktiv zu gestalten. MAN bildet selbst aus. Die Ausbildung wird dabei ausgerichtet auf Zukunftstechnologien wie E-Mobilität, Automatisierung und digitale Services. Mit dem Konzept, aus den eigenen Reihen zu rekrutieren, ist man bei MAN in Salzgitter bisher gut gefahren. Eine Rolle spielt dabei sicherlich auch das Engagement des Unternehmens, wenn es darum geht, die eigenen Mitarbeiter fit zu machen für die Aufgaben der Zukunft. So stehen regelmäßige Qualifizierungsgespräche bei MAN auf der Tagesordnung.
Fachkräfte gewinnen, halten und qualifizieren und für ältere Arbeitnehmer lange attraktiv bleiben – diese Herausforderungen meistert MAN in Salzgitter ausgezeichnet. Ein werkseigener, sehr aktiver Gesundheitsdienst übernimmt in diesem Bereich wichtige Aufgaben.
Einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Motivation und psychischen Gesundheit der Mitarbeiter dürfte auch ein Versprechen der Unternehmensleitung leisten: Die MAN Truck & Bus AG hat eine Beschäftigungsgarantie bis 2025 ausgesprochen. Damit hat das Unternehmen zum Ausdruck gebracht, dass es sich dem Standort Salzgitter und den Menschen, die hier ihren Lebensunterhalt verdienen, verpflichtet fühlt. Auch in der Zukunft.
Nachwuchssorgen oder gar Fachkräftemangel sind in diesem Unternehmen Fehlanzeige. Für 50 Ausbildungsplätze gehen jährlich über 1.000 Bewerbungen ein. Ganz bewusst denkt man auch bei der Vergabe dieser Plätze in Generationen und berücksichtigt gerne Kinder von Mitarbeitern. So stehen nach dreijähriger Ausbildungszeit Jahr für Jahr rund 50 neue, bestens vorbereitete Mitarbeiter bereit, die selbstverständlich ins Werk integriert werden.
Mit dem Konzept, aus den eigenen Reihen zu rekrutieren, ist man bei MAN in Salzgitter bisher gut gefahren. Eine Rolle spielt dabei sicherlich auch das Engagement des Unternehmens, wenn es darum geht, die eigenen Mitarbeiter fit zu machen für die Aufgaben der Zukunft. So stehen regelmäßige Qualifizierungsgespräche bei MAN auf der Tagesordnung.
Fachkräfte gewinnen, halten und qualifizieren und für ältere Arbeitnehmer lange attraktiv bleiben – diese Herausforderungen meistert MAN in Salzgitter ausgezeichnet. Das niedersächsische Wirtschaftsministerium zertifizierte das Unternehmen 2017 als „Demografiefest. Sozialpartnerschaftlicher Betrieb“. Ein werkseigener, sehr aktiver Gesundheitsdienst übernimmt in diesem Bereich wichtige Aufgaben.
Einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Motivation und psychischen Gesundheit der Mitarbeiter dürfte auch ein Versprechen der Unternehmensleitung leisten: Die MAN Truck & Bus AG hat eine Beschäftigungsgarantie bis 2025 ausgesprochen. Damit hat das Unternehmen zum Ausdruck gebracht, dass es sich dem Standort Salzgitter und den Menschen, die hier ihren Lebensunterhalt verdienen, verpflichtet fühlt. Auch in der Zukunft.