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"Eine Region mit unglaublich viel Potential"
Malte Fiedler im Portrait

Aus Flensburg zog es Malte Fiedler nach Braunschweig, ganz bewusst hat er sich für ein Studium an der TU Braunschweig entschieden. Eigentlich sollte es nur eine Zwischenstation werden – nun ist er seit 13 Jahren in der Region verwurzelt. Als Assistent des Vorstands ist er mittlerweile bei Nordzucker tätig, und liebt es, in seiner Freizeit auf Achse zu sein.

Woran denken Sie, wenn Sie an die Region Braunschweig-Wolfsburg denken?

Seit nun 13 Jahren bin ich hier verwurzelt – und habe die Region zum Wohnen und zum Arbeiten sehr schätzen gelernt. Anfangs dachte ich noch, es wäre temporär für mein Studium. Mittlerweile fühle ich mich so wohl, dass ich gerne hier bleibe. Wir leben in einer sehr schönen Region mit vielen Möglichkeiten – ganz gleich ob es Freizeitgestaltung, Wissenschaft, Kultur oder auch Arbeitgeber betrifft. Diese Region hat so eine Vielfalt, sodass man gleichzeitig städtisches Flair und dörflichen Charakter genießen kann. Das hat einen ganz eigenen Charme. 

Was war vor 13 Jahren Ihr erstes Bild von der Region?

Ich weiß noch, am Anfang war das Wetter schlecht (lacht). Über die ersten Wochen, als ich mehr unterwegs war, habe ich die Stadt und Region aber mit anderen Augen gesehen und gemerkt, wie schön es hier eigentlich ist. Man hat auch das Gefühl, dass das hier eine sehr junge Stadt und sie sehr lebhaft ist. Es ist immer etwas los in der Region.

„An der TU Braunschweig wurde einem alles ermöglicht.“

Malte Fiedler

Sie haben an der TU Braunschweig studiert. Wie war die Zeit für Sie?

Das Studieren hier hat mir sehr gut gefallen. Ich habe Braunschweig und die Region auch tatsächlich aufgrund der Uni ausgewählt. Ich habe eine Uni gesucht, wo man gut studieren kann und die einen guten Ruf hat. Da bin ich auf die TU Braunschweig gestoßen. Ich habe mich da auch nicht von der Stadt selbst leiten lassen. 

Rückblickend habe ich mit dem Bachelor, dem Master und der Promotion nun auch einige Jahre an der Uni verbracht. Ich hatte immer das Gefühl, dass es eine Uni ist, die Wert drauflegt, die Studierenden zu fördern. Man hatte von der Uni aus auch zahlreiche Möglichkeiten, hier in der Region durch Seminare und Praktika in die Unternehmen reinzuschauen. Das war für mich sehr hilfreich schon während des Studiums viel Praxiserfahrung zu sammeln. Die TU Braunschweig ist sehr gut mit Forschungsbereichen und Unternehmen vernetzt. Ich hatte auch das Gefühl, dass es nie an etwas gemangelt hat – was die Uni angeht. Ob es Exkursionen oder technische Ausstattungen waren, wurde einem da alles ermöglicht.

Andreas Rudolph
Malte Fiedler hat die Zeit an der TU Braunschweig sehr genossen.

Was war denn besonders ausschlaggebend für die Wahl der TU Braunschweig?

Ich habe mich in erster Linie an Rankings orientiert – und habe mich dann im Bekanntenkreis bei Leuten umgehört, die hier bereits studiert haben. Da habe ich mich viel auf Berichte von anderen verlassen, die gesagt haben: Die TU Braunschweig ist wirklich gut.

Welchen Eindruck hat Braunschweig bei Ihnen in der Zeit in Bezug auf Kulturangebote hinterlassen?

Einen sehr positiven Eindruck! Sowohl von der Stadt als auch von der Uni. Ich finde, dass die Uni sehr viele Möglichkeiten bietet. Egal ob es ein sehr breites Sport- oder Kulturangebot ist. Ich war da sowohl in Sportarten verwurzelt als auch, wie heute auch noch, im Uniorchester. Und die Stadt selbst hat anfangs überwiegend durch die Möglichkeiten, dass man gut in Kneipen und Clubs gehen kann, überzeugt. Mit dem Studium kamen dann Möglichkeiten wie kostenlose Theaterbesuche für Studierende hinzu. Solche Angebote haben wir mit Kommilitonen gerne und viel genutzt. Wir sind ständig ins Theater gegangen und haben Angebote wahrgenommen, die für Studierende bereitgestellt wurden und sonst für uns nicht unbedingt zugänglich gewesen wären. Ich gehe heute immer noch gerne ins Theater.

Aus Braunschweigs Innenstadt nach Europa und Australien.

Sie sind dann zu Nordzucker gewechselt. Was bedeuten Ihnen Ihre Arbeit und der Arbeitgeber?

Ich habe Nordzucker lange nicht auf dem Schirm gehabt, weil die doch etwas unscheinbar sind hier in der Region – was schade ist, sich aber sicher noch weiter ändern wird. Umso wichtiger finde ich den Arbeitgeber heute für die Region. Ich stelle jetzt fest, dass die gesamte Region unglaublich durch Zuckerproduktion und durch Nordzucker geprägt ist. Man fährt hier durch ländliche Regionen und an jeder Ecke sieht man Zuckerrüben, die auf den Feldern liegen. Wir haben Werke in Schladen und weitere in der näheren Umgebung mit Fahrzeiten unter einer Stunde. Für mich war das sehr interessant zu erfahren, hier in Braunschweig einen Konzern zu haben, der recht unscheinbar ist, aber weltweit agiert. Wir haben Werke in ganz Europa – und auch in Australien – und das aus Braunschweigs Innenstadt heraus. Ich fühle mich sehr wohl, bin schon nach kurzer Zeit gut in diesem tollen Unternehmen angekommen. Ich bin mir sicher, dass sich auch viele andere Studierende hier sehr gut aufgehoben fühlen würden.

Wie haben sich Braunschweig und die Region seit Ihrer Zeit hier aus Ihrer Sicht entwickelt?

Ich fahre immer gerne Fahrrad und bin auch während meines Studiums meist Fahrrad gefahren. Dabei hatte ich das Gefühl, dass man als Fahrradfahrer eher ein Außenseiter sei, der im Straßenverkehr geduldet ist. Das hat sich über die vergangenen Jahre extrem geändert. An dieser Stelle ist unheimlich viel passiert. Ich habe lange im östlichen Ringgebiet gewohnt – und was da an Fahrradstraßen und Verbindungen für Radfahrer geschaffen wurde, das ist etwas was man nun sofort sieht. Ich habe unterdessen auch das Gefühl, dass sich in der Veranstaltungsszene heute viel mehr tut.

Andreas Rudolph
Malte Fiedler ist heute bei Nordzucker beschäftigt – und schätzt neben dem regionalen Bezug vor allem auch die internationale Ausrichtung des Konzerns.

Wenn Sie heute jemanden auf einer Tagung begegnen würden, wie würden Sie ihn kurz von Braunschweig und Region überzeugen?

Ich würde über die Vielfalt, die wir haben, sprechen. Es ist eine junge Region, die unheimlich viel Potenzial hat und sich super entwickelt. Wir haben richtig große Forschungsstandpunkte hier, das finde ich unheimlich wichtig für die Region. Wenn man am Flughafen schaut: Es wird im Batteriebereich geforscht, im Luftfahrtbereich, im Kraftfahrzeugbereich – unzählige Möglichkeiten. Das Kulturangebot ist groß. Und was ich auch besonders schätze, ist auch die Umgebung. Du bist schnell aus der Stadt raus und im Umland unterwegs. Ich gehe sehr gerne wandern, man hat hier wunderschöne Landschaften – und trotzdem ist alles irgendwie nah beieinander, sodass man schnell in anderen Regionen ist. Deswegen macht das Stadt und Region so lebenswert.

Apropos unterwegs. Was sind denn so Ihre Freizeit- und Kulturhotspots?

Wie erläutert: Ich gehe unheimlich gerne ins Theater. Weil ich da selbst mitspiele, ist natürlich auch das Uniorchester von der TU Braunschweig ein Highlight für mich. Ich treibe gerne Sport – vorwiegend gehe ich joggen, das kann man hier auch super. Ich wohne inzwischen ein bisschen ländlicher in Waggum am Flughafen. Da kann man super an den Feldern und im Wald naturnah joggen, trotzdem ist man dicht an der Stadt. Zudem liebe ich das Wandern, auch dafür ist die Region ideal: Elm, Asse, Harz und Co. Gastronomisch habe ich mich selten festgelegt. Ich finde die Stadt hat eine unheimliche Vielfalt: Im Magniviertel gibt es schöne Cafés und Bars – aber auch hier in der Innenstadt, unweit von Nordzucker, gibt es tolle Angebote. Ganz neu haben wir das Green Rosin am Flughafen für uns entdeckt. Da sind wir total begeistert von, weil das ein ganz anderes Konzept ist – und es liegt bei uns auch direkt um die Ecke.  Für die Mittagspause kann ich beispielsweise dean & david oder Ut’n grooten Pott, die Suppenbar am Kohlmarkt empfehlen. Da ist mittags immer was los. Ein Highlight im Umland ist auch der Tetzelstein, wo man nach einem Ausflug im Elm prima einkehren kann.

„KulturImZelt ist jedes Jahr ein Highlight für mich.“

Gab es in diesem Jahr eine Veranstaltung, die Sie besonders beeindruckt hat?

Dieses Jahr war es ein bisschen ruhiger, weil ich an den letzten Zügen meiner Doktorarbeit gesessen habe. Was ich mir aber nicht habe entgehen lassen, ist KulturImZelt. Das ist für mich jedes Jahr immer wieder ein Highlight, weil da so viele hochkarätige Künstler auftreten. Da war ich 2023 auf drei Veranstaltungen, wo ich von allen begeistert war. Das waren unter anderem die Acapella-Band Maybebop sowie das Festival der Turnkunst.

Was wünschen Sie der Region für die Zukunft?

Für die Region wünsche ich mir, dass sie sich weiterhin so entwickelt, wie sie es gerade tut. Und dabei nicht aufhört, moderner zu werden – und für junge und alte Menschen Angebote erhält und ausbaut. Und dass noch mehr Leute angezogen werden, die sich hier niederlassen wollen und wohlfühlen – und zwar nicht nur temporär. Dass noch mehr Menschen überzeugt werden hierzubleiben, denn es lohnt sich.