Frau tanzt in der Menge. christo.cc

Kopf hoch – Tanzen!
Was geht in Braunschweigs Clubszene?

Für viele Leute heißt es freitags und samstags: Party machen! Dazu zieht es Feierlustige aus der ganzen Region regelmäßig in Braunschweigs Clubszene. Nachdem Bars und Clubs aufgrund der Pandemie lange geschlossen waren, gibt es eine ganze Menge Aufholbedarf – immer noch! Und gerade im Sommer, wo nicht nur die Tage am längsten sind, sondern irgendwie auch die Nächte, sind wir doch immer auf der Suche nach Orten, an denen wir sie gebührend begehen können. Wo ihr in Braunschweig nach allen Regeln der Kunst tanzen könnt, bis euch die Sohlen von den Füßen fallen, erfahrt ihr in den folgenden Abschnitten.

Stand: 29.6.2023
Überarbeitet von: Carla Müller

Tanz auf der Meile

Ist in Braunschweig von einem Ort die Rede, an dem Musik, Partys, Drinks und Feierlaune bis zum Gehtnichtmehr versprochen werden, so handelt es sich dabei wahrscheinlich um die „Meile“. Sie zieht sich etwa entlang der Linien Südstraße – Wallstraße und Gieseler – Kalenwall – Bruchtorwall. Damit macht sie den Südwesten der Innenstadt zum klassischen Mittelpunkt von Braunschweigs Clubszene. Wer sich hier ins Getümmel stürzt, der findet bestimmt das richtige Programm für die Nacht. Auch im anschließenden „Kultviertel“ rund um den Friedrich-Wilhelm-Platz ist einiges los – die Ecke hat sich in den letzten Jahren zum echten Szeneviertel gemausert.

Kopf hoch – Tanzen! Was geht in Braunschweigs Clubszene?

Wenn es Nacht wird, trifft sich das Partyvolk der Region in der Löwenstadt. In den letzten Jahren hat hier die immer schon vitale Clubszene ihren ganz eigenen Stil gefunden. Begleite @dieserbaran durch die Clubs der Löwenstadt.

Gieseler Turm

Ein fester Bestandteil der „Meile“ und von Braunschweigs Clubszene ist der Turm am Gieseler, in dem Wochenende für Wochenende auf gleich mehreren Etagen ausgelassen gefeiert wird. Im Club Eule/XO laden auf zwei Etagen drei Floors mitsamt Biergarten zum Partymachen ein. Je nach Gusto kann hier in der Eule zu Pop, House und Klassikern getanzt werden, im XO gibt‘s Hip Hop, Trap, Afro und R&B. Im selben Gebäude befindet sich außerdem die Schwanensee Diskothek, die mit Themenpartys und einem tollen Außenbereich lockt.

In unregelmäßigen Abständen finden hier außerdem Turmpartys statt, bei denen einem das Eintrittsticket den Zugang zu sämtlichen Floors eröffnet.

Im Bunker aus der Deckung kommen

Ganze drei weitere Feiermöglichkeiten gibt es etwa 150 Meter weiter im Hochbunker. Im 42 Grad Fieber gibt es freitags und samstags unter schillernden Discokugeln Partys zu heißen Beats. Für Entscheidungsunfreudige ist das Flamingo Rosso optimal: Im obersten Stockwerk des Gebäudes kann sich mit Pizza und Drinks gestärkt werden, während das italienische Restaurant sich mit jeder vorrückenden Stunde immer mehr in einen Club verwandelt. Um 23 Uhr geht‘s dann schließlich los und es kann bis zum Sonnenaufgang über Braunschweigs Dächern getanzt werden.

Im The Lindbergh Palace finden regelmäßig auch Rockliebhaber ihren Beat der Nacht.

Neben dem Bunker befindet sich im Pavillon die Silberquelle, eine historische Größe in Braunschweigs Clubszene und Nachtleben. Auch hier kann man – auf engstem Raum – die Nacht durchtanzen.

Ein echtes Privileg

Hyperurban geht es auch im Privileg-Club zu, einer weiteren Konstante der Braunschweiger Nachtszene, die es seit 17 Jahren gibt. Hier flackern Videos über riesige LED-Wände und heizen die Stimmung auf der Tanzfläche ordentlich an. Gemeinsam mit bunten Lichtern versprechen sie rauschende Partys. Der Dresscode lautet: gepflegtes Outfit. Badelatschen und Shorts sind zum Beispiel ein No-Go, verrät uns Clubmanager Gennadi Frei. Im Braunschweiger Nachtleben spiele der Club eine größere Rolle und habe es durch sein langes Bestehen mitgeprägt. „Es gibt viele Leute, die sich bei uns im Club kennen- und lieben gelernt haben“, weiß Frei.

Im Jahr 2022 wurde außerdem ein Teil des Clubs zu einer Resto-Bar umgebaut, in der osteuropäische Speisen und Cocktails serviert werden.

„Hier gibt es für jeden Freund des Nachtlebens einen Anlaufpunkt. Auch aus musikalischer Sicht ist für jeden etwas dabei.“

(Gennadi Frei, Privileg-Club)

For He’s a Jolly Good Fellow

Jahrzehntelang war das Jolly Joker einer der zentralen Orte des Braunschweiger Nachtlebens. Ganze Generationen von Partygängern klebten hier auf dem legendären Boden fest. Beim Gedanken daran seufzt sehnsüchtig noch so mancher inzwischen herangereifte bis sanft ergraute Braunschweiger in Erinnerung an seine wilde Zeit. Dann war 2012 plötzlich Schluss.

Ganze fünf Jahre waren die ehemaligen Fabrikhallen am Jödebrunnen geschlossen, bevor sie im Jahr 2017 unter dem Namen „Jolly Time“ neu eröffneten und Braunschweigs Clubszene bereichern. Seitdem kann auf den 3000 Quadratmetern wieder ausgelassen gefeiert werden – in vier Bereichen, zu den verschiedensten Musikstilen. Im „Night Flight Club“ gibt es zum Beispiel Drum and Bass, House und Tech-House auf die Ohren, in der „Unschlagerbar“ ist der Name Programm. Zudem finden im Jolly Time regelmäßig Partys unter Mottos wie 80er/90er, 2000er oder Ü30 statt.

Kunstvolle Nächte

Wer Techno-Mukke liebt und ein Faible für Kunst und Kultur hat, ist im Laut Klub an der richtigen Adresse. Seit 2012 ist der Club im Norden fester Bestandteil der Braunschweiger Nachtszene. Getragen wird er vom Kunst- und Kulturverein Braunschweig e.V., der junge Kunstschaffende der Region fördert. Einige Jahre führte „das Laut“ eher ein Schattendasein und wurde hauptsächlich von Kennern der Szene besucht. Das ist aber spätestens seit der Wiedereröffnung nach den Corona-Maßnahmen passé, wie uns Michelle Arth, erste Vorsitzende des Vereins, erzählt.

Inzwischen käme es Samstagabends häufiger mal vor, dass regelrechte Massen an Feierlustigen zur wöchentlichen Techno-Party schwärmen. „Der Laut Klub steht für ein positives Miteinander, für den Respekt anderen Personen und der Natur gegenüber und für die kreative Auslebung sämtlicher Kunstformen.“, so Arth. Neben den artsy Floors gibt es außerdem einen gemeinschaftlich gestalteten Außenbereich mit Bar.

Nordlicht-Feeling

Klein aber fein – auch die Haifischbar, liebevoll „HaiFi“ genannt, soll in diesem Artikel nicht zu kurz kommen. Unter dem Motto „Alle an Bord“ bringt sie mit einer kleinen Unterbrechung schon seit über 20 Jahren ein Stückchen Reeperbahn nach Braunschweig. Betritt man die Bar durch die schwere Tür mit Bullauge fühlt man sich, als käme man von der Wallstraße aus direkt unter Deck. Für den unvergleichlichen Flair sorgt eine Vielzahl stilechter Ausstattung: Allen voran der Torpedo, der über dem Tresen die Getränkekarte bereithält …

Neben Bar und Kicker gibt‘s in der Haifischbar eine Tanzfläche, auf der es trotz ihrer geringer Größe ordentlich abgeht! Stil-technisch kann man sich hier von sämtlicher Musik durch die Nacht tragen lassen. Mitbetreiber Max Juraschek verrät: „Die Haifischbar ist ein offener und ungezwungener Ort für das Nachtleben in Braunschweig. Sie ist ein positiver Ort, an dem ganz unterschiedliche Menschen zusammenkommen, die für den Moment eines gemeinsam haben: Eine wunderbare und unbeschwerte Zeit an der Bar unter dem ikonischen Torpedo oder auf der kleinen, intensiven Tanzfläche.“