Weltweiter Kult: Der „Käfer"
Am Anfang lief er ganz und gar nicht. Der Käfer, Triebwagen des westdeutschen Wirtschaftswunders, stotterte. Das Werk bei Wolfsburg lieferte 1936 nur einige Prototypen unter dem Namen „KdF-Wagen“ ab, danach wurde es vor allem zur Produktion von Militärmaterial genutzt.
Schon ein halbes Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges aber lief der „Volkswagen Typ 1“ vom Band. Er wurde von der britischen Besatzungsmacht in Auftrag gegeben und schon bald darauf wegen seiner runden Form von Dach, Front- und Heckhaube von den begeisterten amerikanischen Kunden „Beetle“, also „Käfer“ genannt. Am 5. August 1955, als Sinnbild des wirtschaftlichen Aufschwungs in Westdeutschland, rollte unter großem Medienrummel der Millionste Käfer aus der Produktionshalle. Der Wagen begünstigte die Reiselust der Deutschen und brachte sie nicht nur über den Brenner nach Italien, sondern viel weiter.
Der Käfer fand seinen Weg in die ganze Welt, schon 1953 wurde der robuste Wagen in 88 Länder exportiert und legte den Grundstein für den exzellenten Ruf von Autos und Industriegütern „Made in Germany“ auf dem Weltmarkt. In Brasilien und Mexiko kam dem kleinen Wagen eine ähnlich hohe Bedeutung für die Motorisierung der breiten Bevölkerung zu wie in Deutschland, hier wurde er liebevoll „vocho“ genannt. Noch heute prägt er Straßenzüge in Mittelamerika und ist gar nicht selten auf kalifornischen Highways zu sehen.