Herr Penninger, Sie sind herausragend an vielen medizinischen Fronten aktiv. Nach dem Top-Job – der Leitung des Life Science Institute an der University of British Columbia – übernehmen Sie jetzt die Leitung des HZI. Hat da manch einer nicht gefragt: Herr Penninger, warum gehen Sie jetzt nach Braunschweig?
(lacht) Während meines Job-Interviews für das HZI hat einer gesagt: „Der kommt sowieso nicht. Der war in Wien, ist jetzt in Vancouver, warum sollte er dann nach Braunschweig kommen?“ Das war etwas witzig. Da habe ich gesagt: Bietet mir mal den Job an und dann schauen wir weiter.
Die Frage dahinter ist ja: Übersehen wir hier manchmal die Leistungen und das Standing unserer wissenschaftlichen Einrichtungen, die offenbar auch internationale „Star“-Wissenschaftler wie Sie anziehen?
Ehrlich gesagt: Ich kenne das Zentrum seit seinen Anfangstagen recht gut und verfolge die Entwicklung hier schon lange. Der Helmholtz-Verbund ist eine der größten Forschungsorganisationen in Europa und hat definitiv ein internationales Standing. Ich fand es überzeugend, dass das HZI einen ganz klaren Fokus hat. Und momentan, da global gesehen unheimlich viel Geld in die Forschung fließt – von Investoren, reichen Privatleuten und Regierungen – ist es sehr wichtig, dass man einen Fokus hat.
Sie möchten den wissenschaftlichen Fokus noch viel mehr stärken und streben an, das HZI zum besten Zentrum für Infektionsforschung in der Welt zu machen.
Ja, das ist absolut die Position, die ich anstrebe.