Header image Marike Bebnowski

Glückliche Hühner und saftige Erdbeeren:
Erzeuger, Märkte und Direktvermarkter in der Region

Spätestens seit der Corona-Pandemie haben viele von uns ihre Begeisterung für die Lebensmittelproduzenten direkt vor unserer Haustür entdeckt: Zu den liebevoll gestalteten Hofläden, den lebendigen Märkten und engagierten Direktvermarktern.

Die Vorteile der kleinen Hofläden und Märkte liegen dabei auf der Hand: Keine oder extrem wenige Zwischenhändler, sehr kurze Wege in der Region und ein Anbau oder eine Aufzucht, die man selbst mitansehen kann - und ein Besuch im vollen Supermarkt, der vermieden wird.

Im Landkreis Gifhorn haben sich zum Beispiel landwirtschaftliche Betriebe, aber auch Handwerksmeister wie Bäcker und Fleischer und Gastronomen zusammengetan, um verschiedene naturschutzgerecht erzeugte regionale Produkte unter der Marke „Südheide genießen“ zu vermarkten. Der Verein Iseland e.V. unterstützt sie dabei mit Rat, Taten und einem Netzwerk. Ziel ist es, regionale Wirtschaftskreisläufe zu stärken.  

„Die Kunden können sicher sein, dass die Produkte unserer Mitgliedsbetriebe aus dem Bereich Südheide stammen und im Idealfall auch hier verarbeitet werden."

Lunja Ernst, Vorstandsmitglied

Regional genießen
Hofläden und Cafés zwischen Gifhorn und Goslar

Eine kleine, aber noch wachsende Initiative ist das Projekt „Iss Regional!“ aus dem Landkreis Helmstedt. Hier finden sich derzeit vor allem alkoholische Spezialitäten, vom „Lutteraner Maibock“ bis zum spritzigen Apfelsecco. Ein Tipp: Erfrischungen aus der Aulebener Obstmanufaktur. Hier werden unter anderem Säfte aus heimischen Wildfrüchten angeboten, aber auch Sirup und Obstweine.

Ein Mann steht vor einem Flaschenregal. Sebastian Petersen
Genussmittel aus eigenem Obstanbau: Marcus Nickel von der Auleber Obstmanufaktur im Landkreis Helmstedt.

Wer sogar selbst mit Hand anlegen und etwa die eigenen Erdbeeren ernten möchte, kann dies unter anderem auf den Feldern der Familie Wiedemann in Bettmar im Landkreis Peine tun. Hier gibt es auch noch eine Reihe anderer Höfe, deren Besuch das Genießerherz höher schlagen lässt: Einfach, weil frische Erzeugnisse ab Hof verkauft werden oder, wie im kleinen Café und Hoflädchen in Klein Gleidingen, die Uhr einfach mal etwas langsamer tickt.

Frische Erdbeeren in einem Korb / pixabay
Frische Erdbeeren sind ein Fest. Auf den Feldern der Familie Wiedemann in Bettmar kann man sie selber pflücken.

Weiter südlich, im Landkreis Wolfenbüttel, findet sich mit dem Klostergut Heiningen ein ganz besonderes Ziel. Ein Springbrunnen ohne Wasser, dafür Kühe im Klostergarten, verwitterte Gemäuer, ein verwunschener Ort am Fuße des Oderwaldes.
Seit rund 300 Jahren ist das Gut im Besitz von Familie Degener, die hier seit vielen Jahren einen alternativen landwirtschaftlichen Betrieb führt. Beliebt in der ganzen Region ist der Regionalmarkt, auf dem Produkte aus der Klosterkäserei, Kräuter(-liköre) und andere Erzeugnisse angeboten werden.

Kurze Wege bedeuten meist auch frische Produkte. Eine Übersicht über Dorf- und Hofläden, Landschlachtereien und Naturkostläden, aber auch über Läden mit antiken Landhausmöbeln im Braunschweiger Land finden Sie hier. Viel Spaß beim Stöbern und Entdecken!

Hühner laufen über den Hof und der Hahn kräht auf dem Misthaufen: Mitten in Sickte bietet der Burschenhof als landwirtschaftliches Ensemble nicht nur einen zentralen Anbieter für allerlei eigen angebautes Gemüse und Obst. Unter den rund zwei Dutzend Bewohnern mit geistigen Behinderungen, die hier einer NeuErkeröder Wohngruppe angehören, kümmern sich einige auch um einen lebendigen Hühnerhaufen und eine eigene Schweineaufzucht. 

Ihre Produkte sind ein- bis zweimal die Woche im Hofladen und auf dem Markt zu erwerben. Für die Sickter hat der Burschenhof übrigens schon immer dazugehört - schon lange, bevor Integration zu einem kommunalen Markenzeichen wurde.