Die Umstände unseres Lebens bleiben schwierig, Kontakte zu anderen Menschen sehr eingeschränkt. Wie wir dennoch etwas dafür tun können, dass niemand vereinsamt, Künstler oder Händler nicht bankrott gehen und vor allem das Coronavirus sich nicht mehr so schnell verbreitet, erfahrt Ihr hier.
Von Gutscheinkauf bis Mundschutz tragen:
Diese 5 Dinge kannst Du jetzt tun
#1 AHA + C + L: Das sind die aktuellen Corona-Empfehlungen!
Was sich liest wie eine neue Programmiersprache, sind die neuesten Empfehlungen des Gesundheitsministers und des Robert-Koch-Instituts im alltäglichen Umgang mit der Corona-Pandemie. Wir schlüsseln das für euch auf:
A bedeutet: Abstandsregeln einhalten und mindestens 1,5 Meter Abstand zu anderen Menschen halten, sofern sie nicht im eigenen Haushalt leben.
H bedeutet: Hygieneregeln beachten. Dazu zählt natürlich das regelmäßige und gründliche Händewaschen mit Seife. Des Weiteren: Nicht in die Handfläche, sondern in den Ellenbogen husten. Gegebenenfalls, je nach Kontakten und Umgebung: Hände desinfizieren.
A wie: Alltagsmasken/ Mundschutz tragen. Jetzt auch an öffentlichen Orten im Freien, wo mehrere Menschen zusammenkommen, etwa der Braunschweiger Fußgängerzone.
Ergänzt wurden die AHA-Regeln noch mit zwei zusätzlichen Empfehlungen, nämlich:
C, die Corona-App aufs Smartphone herunterladen und einschalten, wenn man sich außer Haus begibt. Die App zeigt an, ob man sich in unmittelbarer Nähe zu Menschen aufgehalten hat, bei denen eine Corona-Infektion in den letzten 14 Tagen festgestellt wurde. Dadurch können Infektionsketten besser nachverfolgt und damit die Ausbreitung des Virus eingedämmt werden.
L bedeutet: Lüften! Das betrifft vor allem Schulen und andere öffentliche Gebäude, aber auch private Räume, sofern Besuch aus einem anderen Haushalt anwesend ist. In diesem Fällen wird ein kräftiges Durchlüften für alle 20 Minuten empfohlen.



#2 Sushi, italienisch – oder Gemüsekiste? Lass dir dein Lieblingsessen liefern oder nutze Abholmöglichkeiten.
Essen bleibt ein Grundbedürfnis, unabänderlich. Und weil der Genuss einer leckeren Pizza oder eines feinen Sushi-Tellers in Zeiten von geschlossener Gastronomie und Kontaktbeschränkungen umso wertvoller ist, ist eine gelegentliche Bestellung oder das Abholen des Lieblingsessens sogar doppelt sinnvoll. Denn wer sich heute ein Stück Kuchen aus dem Lieblingscafé abholt, trägt dazu bei, dass der Laden auch in einigen Wochen noch läuft und die Corona-Krise übersteht.
Hier findet Ihr die Übersicht der Stadt Braunschweig, welche gastronomischen Betriebe Bestellungen annehmen und derzeit sogar einen Bringdienst aufgebaut haben.
Auch in Wolfenbüttel ging es schnell: Bei diesen Gastronomien in der Lessingstadt könnt Ihr bestellen und abholen.
Im Peiner Land bieten ebenfalls viele Gastronomen einen Abhol- und Lieferservice an. Das Angebot finden Sie hier.
Wer sich selbst etwas Leckeres zubereiten, aber im Moment auf einen Besuch im Supermarkt verzichten oder auf Lebensmittel direkt aus der eigenen Region zurückgreifen möchte, dem sei ein Besuch auf dem Markt empfohlen. Im Landkreis Helmstedt reicht ein Klick auf www.issregional.de, um direkt zu einer recht kleinen, aber feinen Auswahl regionaler Händler zu gelangen. Dazu gehören etwa frische Landmilch oder ein Apfelsecco von der Auleber Obstmanufaktur. Denn auf einen Geburtstag oder ähnliches kann man ja auch in kleinster Runde anstoßen!

Viel Zeit für Genuss bleibt bestimmten Berufsgruppen gerade wieder nicht. Allen voran Ärzte und Pfleger haben alle Hände voll zu tun. Diese Leute möchte der neue Verein Cheer´s Kitchen nun regelmäßig mit einem leckeren Menü versorgen. Mitgründer Fabian Haars von den StreetFoodBros erklärt das Konzept: „Wir kochen den Pflegern, Ärzten & Co. täglich eine leckere Mahlzeit. Und das liefern wir ihnen nicht nur direkt ins Klinikum – sie bekommen sie bestenfalls auch kostenfrei. Ermöglichen wollen wir das durch die Unterstützung von Sponsoren, seien es Unternehmen oder auch Einzelpersonen.“ Jüngst wurden die Rettungsdiensten der Johanniter und Malteser der Arbeitsalltag mit ein Dutzend Torten versüßt. Die Braunschweiger Landessparkasse machte im Frühjahr einen Anfang und spendete damals 7.500 Euro. Auch hier könnt Ihr Euren Beitrag leisten.

#3 Gutscheine statt Klopapier: Unterstütze lokale Unternehmen mit dem Kauf von Gutscheinen oder Waren
Es muss ja nicht immer Amazon sein. Auch viele in unserer Region ansässige Unternehmen und Händler liefern per Post oder bieten eine Abholung an. Welche und wie viele Einzelhändler das in Braunschweig sind, könnt ihr hier ganz schnell und übersichtlich nachsehen.
Wer als Händler selbst jede Unterstützung gebrauchen kann, dem sei #supportyourlocal empfohlen. Die Plattform ermöglicht die Einrichtung eines Online-Shops und bietet Besuchern die Suche auf Basis einer interaktiven Karte für die ganze Region und darüber hinaus.
Und wer inzwischen genug Klopapier zuhause hat, mag vielleicht auch ein paar Euro investieren, um den anstehenden Friseurbesuch, das nächste Paar Schuhe oder den nächsten Familienausflug im voraus zu finanzieren – über Gutscheine. Fragt beim Händler Eures Vertrauens nach, das Angebot wurde im Laufe des Jahres massiv ausgebaut. Eine ganz praktische Lösung wurde dafür in Wolfenbüttel gefunden. Etwa mit Einkaufsgutscheinen, die bei allen Wolfenbütteler Händlern eingelöst werden können. Oder mit der Verbreitung von Aktionen der lokalen Händler auf den sozialen Medien. Mehr über die Ideen aus Wolfenbüttel lest ihr in dem Blog echt-lessig.

#4 Nutze Apps und Webseiten, um Kontakte zu halten und deine Unterstützung für ältere Mitmenschen anzubieten.
Ältere Menschen brauchen jetzt wieder unsere besondere Unterstützung, damit sie so wenig wie möglich ihre Wohnung verlassen müssen und sich der Ansteckungsgefahr entziehen können. Dabei geht es um ganz alltägliche Dinge, etwa den Gang zum Einkaufen oder zur Post.
Die Koordination von ehrenamtlichen Helfern übernehmen dabei ganz unterschiedliche Akteure. In Braunschweig und Wolfenbüttel organisiert die Freiwilligen-Agentur Jugend Soziales Sport e.V. über eine "Corona Hilfe-Börse" Einkäufe für Senioren, aber auch für die Helfer selbst. Auch die „Tafel“ und das Therapiezentrum Königslutter können derzeit jede helfende Hand gebrauchen, heißt es von der Agentur.

Über solche und ähnliche netten, kleinen Gesten freuen sich natürlich auch Freunde und Familie. Kontakthalten ist in dieser Zeit besonders wichtig. Zum Glück gibt´s das Telefon. Und wenn es das Videobild dazu sein soll, nutzt die Möglichkeiten von Skype, Zoom oder einer der zahlreichen Messenger-Dienste wie Facebook, Whatsapp oder HangOuts. Alles, was ihr dazu braucht, ist ein Gerät mit integrierter Kamera und eine stabile Internetverbindung.
Aber nicht nur bei Gesprächen kann das Internet für eine persönlichere Verbindung sorgen. Habt ihr schon einmal Online-Spiele ausprobiert? Startet doch mal ein Schachspiel mit Opa oder den Brettspiel-Klassiker "Siedler von Catan" online mit der ganzen Familie. Wer lieber etwas feiern will, kann vielleicht eine Online-Disco mit einigen Freunden und Freundinnen auf dire Beine stellen: Einfach den Video-Messenger mit Gruppenfunktion einschalten, ein kühles Getränk bereitstellen und gemeinsam Musik hören.
Auch zum Zurück-Erinnern laden die kommenden dunklen Monate ein. Zum Beispiel an die beliebte Stream-Reihe "The Roof Is On", die in den Sommermonaten verschiedene DJ-Sets vom Dach des "soldekk" in der Braunschweiger Innenstadt zeigte: Zur Facebook-Seite vom Kultviertel surfen und nochmal Sommerfeelinmg erleben.
#5 Der Klassiker: Spenden! Zum Beispiel an Künstler, Vereine oder Bedürftige
Ganz konkret mit Spenden „zum Anfassen“, etwa Kleidung, Hygieneartikeln, Lebensmitteln und Tierfutter (alles in Tüten verpackt) können Bürger bedürftigen oder wohnungslosen Mitbürgern helfen. Deine Sachspenden kanst du an dafür ausgewiesene „Gabenzäune“ stellen oder hängen, etwa hinter der St.Ulrici-Kirche in der Braunschweiger Innenstadt. Frage deinen Bezirksbürgermeister, wo es in deiner Nähe die Möglichkeit für Sachspenden gibt!
Speziell um bedürftige Kinder in unserer Region kümmert sich die United Kids Foundation. Weil zum Beispiel benachteiligte Kinder weniger Chancen haben, verpassten Unterrichtsstoff aufzuholen und den Kontakt mit Gleichaltrigen in Kindergarten und auf dem Spielplatz vermissen, leiden sie in besonderer Weise unter der Pandemie. Für Kinder, die auch auf außerfamiliäre Hilfen angewiesen sind, könnt ihr hier spenden.
Wie Kinder die Coronazeit bisher erlebt haben und noch erleben, zeigte am 14. und 15 November eine Ausstellung im Prinzenpark. Bilder, gedruckt auf LKW-Planen, wurden an den Zäunen des Sportplatzes gezeigt. Künstlerin Yvonne Salzmann aus Schandelah, die Initiatorin des Projektes 'Mein Erleben in der Coronazeit' , sagte: „Wir tragen als Gesellschaft für das Wohlbefinden unserer Kinder und Jugendlichen eine Verantwortung, in diesen besonderen Zeiten dürfen sie nicht vergessen werden und sich nicht alleingelassen fühlen."


